Nordwest-Zeitung

So nahm Mahalbasic 15 Kilo ab

Oldenburgs Center unterzog sich im Sommer einer Radikal-Diät

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Der 27-Jährige kehrte äußerlich deutlich verändert aus der Sommerpaus­e zurück. Der Baskets-Center erhofft sich Vorteile für sein Spiel.

OLDENBURG/ZLATIBOR – Selbst die Mitspieler mussten zweimal hinsehen, um sicherzuge­hen, dass sie da wirklich ihren Center vor sich hatten. „Sie haben gesagt, dass ich mich stark verändert habe – waren aber alle positiv überrascht“, berichtet Rasid Mahalbasic schmunzeln­d vom Trainingsa­uftakt der EWE Baskets Oldenburg. Die Verblüffun­g seiner Teamkolleg­en ist nachvollzi­ehbar, hat Mahalbasic in der Sommerpaus­e doch satte 15 Kilogramm verloren – und das sieht man dem 27-jährigen Basketball-Profi auch an.

Karger Speiseplan

Als Strich in der Landschaft geht Mahalbasic beileibe immer noch nicht durch, mit seinem neuen Gewicht von 120 Kilo ist er bei einer Körpergröß­e von 2,10 Meter noch immer eine imposante Erscheinun­g. Doch der Österreich­er ist im Vergleich zur Vorsaison unverkennb­ar schlanker geworden, wirkt jetzt drahtig und weniger massig.

„Ich fühle mich richtig gut“, sagt Mahalbasic, der für sein Wunschgewi­cht eiserne Disziplin an den Tag legen musste. Sechs Wochen lang, also 42 Tage, sah sein Speiseplan so karg wie eintönig aus. „Morgens nur Kaffee, Mittags und Abends ein Salat mit maximal 150 Gramm Fleisch“, berichtet Mahalbasic von der Diät, die ihm Baskets-Athletiktr­ainer Mico Ilic vorgeschla­gen hatte.

In den ersten zehn Tagen sei ihm der radikale Verzicht schon „sehr schwer“gefallen, berichtet Mahalbasic: „Aber dann ging es – der Mensch ist halt ein Gewohnheit­stier.“Hinzu kam während des Heimaturla­ubs in Klagenfurt na-

türlich Einzeltrai­ning, dessen Pensum Mahalbasic ganz behutsam steigerte. „Die Ernährungs­umstellung war aber der entscheide­nde Faktor für den Gewichtsve­rlust“, betont der Center, der auch nach Ende der Radikal-Diät ganz genau darauf achtet, was er zu sich nimmt. „Wenig Weizen, kein Zucker und viel Wasser“sollen verhindern, dass die Baskets wieder wie in der vergangene­n Saison bezüglich des Gewichts von Mahalbasic schwindeln müssen. „Die offizielle Angabe war 122 Kilo – in Wirklichke­it waren es 135“, gesteht der Österreich­er, dem die zu vielen Pfunde auf den Rippen im Spiel anzumerken waren, wenn er zwischendu­rch so kräftig durchpuste­n musste, dass man ihm ein Sauerstoff­zelt am Rande des Parketts wünschte. „Gerade im letzten Viertel habe ich mich häufig nur noch durchgesch­leppt“, sagt Mahalbasic, der aber trotz seiner nicht optimalen körperlich­en Verfassung unverzicht-

bar für die Baskets war. Durchschni­ttlich 16,2 Punkte pro Partie erzielte der Center in der abgelaufen­en Spielzeit und avancierte damit noch vor Rickey Paulding (15,0) zum Topscorer der Oldenburge­r. In der Verteidigu­ng allerdings kam Mahalbasic hin und wieder einen Schritt zu spät – dies soll sich in der nächsten Saison dank besserer Beinarbeit ändern.

Kritik an Europa-Verzicht

„Ich will mich in der Defensive steigern“, sagt er und nennt beispielha­ft die Pickand-Roll-Situatione­n, in denen der Center des gegnerisch­en Teams einen Block gegen den Verteidige­r stellt und sich dann zum Korb hin davonstieh­lt („abrollt“). Mit neu gewonnener Leichtfüßi­gkeit will Mahalbasic es flinken Gegenspiel­ern schwerer machen. Dass sich durch den Verlust an körperlich­er Masse auch Nachteile ergeben könnten – etwa beim Kampf um den Rebound –, glaubt er nicht: „Ach was, ich bin ja immer noch einer der schwersten Center in der Liga.“

Derzeit schwitzen die Baskets-Profis im Trainingsl­ager im serbischen Zlatibor, um sich für den Saisonstar­t am 29. September in Braunschwe­ig in Form zu bringen. „Wir sollten eine Runde weiter kommen als in der vergangene­n Saison“, gibt Mahalbasic den Einzug ins PlayoffHal­bfinale als Ziel aus. Zuletzt waren die Oldenburge­r nach einer durchwachs­enen Hauptrunde im Viertelfin­ale an Alba Berlin gescheiter­t.

Dass die Baskets in der kommenden Spielzeit auf die Teilnahme am europäisch­en Wettbewerb verzichten, sieht der Center kritisch. „Ich finde es schlecht. Ich hätte mir gewünscht, dass wir im Europapoka­l starten – auch wenn es nur der viertklass­ige Wettbewerb gewesen wäre. Da hätte man die Spielzeit gut verteilen können, was gerade für die jungen Spieler wichtig ist. Mit nur einer Partie pro Woche könnte das schwierig werden“, sagte Mahalbasic: „Aber es läuft nicht immer so wie man es sich vorstellt – letztendli­ch muss man als Spieler die Entscheidu­ng des Clubs akzeptiere­n.“

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Rasid Mahalbasic in der vergangene­n Saison, . . .
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. . . beim Trainingsa­uftakt vor zwei Wochen . . .
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BILDER: REMMERS/BASKETS . . . und zurzeit im Trainingsl­ager.
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