So nahm Mahalbasic 15 Kilo ab
Oldenburgs Center unterzog sich im Sommer einer Radikal-Diät
Der 27-Jährige kehrte äußerlich deutlich verändert aus der Sommerpause zurück. Der Baskets-Center erhofft sich Vorteile für sein Spiel.
OLDENBURG/ZLATIBOR – Selbst die Mitspieler mussten zweimal hinsehen, um sicherzugehen, dass sie da wirklich ihren Center vor sich hatten. „Sie haben gesagt, dass ich mich stark verändert habe – waren aber alle positiv überrascht“, berichtet Rasid Mahalbasic schmunzelnd vom Trainingsauftakt der EWE Baskets Oldenburg. Die Verblüffung seiner Teamkollegen ist nachvollziehbar, hat Mahalbasic in der Sommerpause doch satte 15 Kilogramm verloren – und das sieht man dem 27-jährigen Basketball-Profi auch an.
Karger Speiseplan
Als Strich in der Landschaft geht Mahalbasic beileibe immer noch nicht durch, mit seinem neuen Gewicht von 120 Kilo ist er bei einer Körpergröße von 2,10 Meter noch immer eine imposante Erscheinung. Doch der Österreicher ist im Vergleich zur Vorsaison unverkennbar schlanker geworden, wirkt jetzt drahtig und weniger massig.
„Ich fühle mich richtig gut“, sagt Mahalbasic, der für sein Wunschgewicht eiserne Disziplin an den Tag legen musste. Sechs Wochen lang, also 42 Tage, sah sein Speiseplan so karg wie eintönig aus. „Morgens nur Kaffee, Mittags und Abends ein Salat mit maximal 150 Gramm Fleisch“, berichtet Mahalbasic von der Diät, die ihm Baskets-Athletiktrainer Mico Ilic vorgeschlagen hatte.
In den ersten zehn Tagen sei ihm der radikale Verzicht schon „sehr schwer“gefallen, berichtet Mahalbasic: „Aber dann ging es – der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.“Hinzu kam während des Heimaturlaubs in Klagenfurt na-
türlich Einzeltraining, dessen Pensum Mahalbasic ganz behutsam steigerte. „Die Ernährungsumstellung war aber der entscheidende Faktor für den Gewichtsverlust“, betont der Center, der auch nach Ende der Radikal-Diät ganz genau darauf achtet, was er zu sich nimmt. „Wenig Weizen, kein Zucker und viel Wasser“sollen verhindern, dass die Baskets wieder wie in der vergangenen Saison bezüglich des Gewichts von Mahalbasic schwindeln müssen. „Die offizielle Angabe war 122 Kilo – in Wirklichkeit waren es 135“, gesteht der Österreicher, dem die zu vielen Pfunde auf den Rippen im Spiel anzumerken waren, wenn er zwischendurch so kräftig durchpusten musste, dass man ihm ein Sauerstoffzelt am Rande des Parketts wünschte. „Gerade im letzten Viertel habe ich mich häufig nur noch durchgeschleppt“, sagt Mahalbasic, der aber trotz seiner nicht optimalen körperlichen Verfassung unverzicht-
bar für die Baskets war. Durchschnittlich 16,2 Punkte pro Partie erzielte der Center in der abgelaufenen Spielzeit und avancierte damit noch vor Rickey Paulding (15,0) zum Topscorer der Oldenburger. In der Verteidigung allerdings kam Mahalbasic hin und wieder einen Schritt zu spät – dies soll sich in der nächsten Saison dank besserer Beinarbeit ändern.
Kritik an Europa-Verzicht
„Ich will mich in der Defensive steigern“, sagt er und nennt beispielhaft die Pickand-Roll-Situationen, in denen der Center des gegnerischen Teams einen Block gegen den Verteidiger stellt und sich dann zum Korb hin davonstiehlt („abrollt“). Mit neu gewonnener Leichtfüßigkeit will Mahalbasic es flinken Gegenspielern schwerer machen. Dass sich durch den Verlust an körperlicher Masse auch Nachteile ergeben könnten – etwa beim Kampf um den Rebound –, glaubt er nicht: „Ach was, ich bin ja immer noch einer der schwersten Center in der Liga.“
Derzeit schwitzen die Baskets-Profis im Trainingslager im serbischen Zlatibor, um sich für den Saisonstart am 29. September in Braunschweig in Form zu bringen. „Wir sollten eine Runde weiter kommen als in der vergangenen Saison“, gibt Mahalbasic den Einzug ins PlayoffHalbfinale als Ziel aus. Zuletzt waren die Oldenburger nach einer durchwachsenen Hauptrunde im Viertelfinale an Alba Berlin gescheitert.
Dass die Baskets in der kommenden Spielzeit auf die Teilnahme am europäischen Wettbewerb verzichten, sieht der Center kritisch. „Ich finde es schlecht. Ich hätte mir gewünscht, dass wir im Europapokal starten – auch wenn es nur der viertklassige Wettbewerb gewesen wäre. Da hätte man die Spielzeit gut verteilen können, was gerade für die jungen Spieler wichtig ist. Mit nur einer Partie pro Woche könnte das schwierig werden“, sagte Mahalbasic: „Aber es läuft nicht immer so wie man es sich vorstellt – letztendlich muss man als Spieler die Entscheidung des Clubs akzeptieren.“