Bu desligastart: Alles wie immer
Ich blicke auf den ersten Spieltag der Bundesliga und – irgendwie unfassbar – da fehlt doch einer. 55 Jahre war der Hamburger SV immer dabei und wo ist er jetzt? Zweite Liga. Der HSV hat es nach zähem Ringen endlich geschafft, die schönste Metropole der Welt zur Zweitliga-Hauptstadt zu machen. Nicht nur das. Der Stadtrivale FC St.Pauli steht dort derzeit vor dem gefühltem „Welt-Club“.
So gibt es im Norden erstklassigen Fußball nur in Bremen, Hannover und Wolfsburg zu bestaunen – wenngleich die Spitze für diese Teams weit weg scheint. Das waren noch Zeiten, als Werder als Meister 2004 die Saison startete – mit einem Stromausfall im Spiel gegen Schalke. Nicht nur erstklassig, sondern auch aufregend.
Ansonsten gab der Start der Fußball-Eliteklasse kaum mal was Erinnerungswürdiges her. Zudem verlief er für uns Norddeutsche längst nicht immer erfreulich. Man denke nur zurück an 2016, als Werder bei den Bayern gleich mit 0:6 (!) abgefertigt wurde.
Die Chancen auf einen positiven Auftakt am kommenden Wochenende sehen da deutlich besser aus. Werder trifft auf Hannover. Zwar ein Hochsicherheitsspiel, aber auch die Aussicht auf ein spannendes Nordduell. Im Pokal waren beide erfolgreich mit Kantersiegen und jeweils sechs Toren. Ich freu mich, wie so viele, vor allem auf Pizarro. Er beweist mir, dass es auch im hohen Alter noch möglich ist, fit zu bleiben, Leistung zu bringen und positiv nach vorn zu blicken. Ich werde mich im Stadion mal so richtig jung fühlen und mein fortgeschrittenes Alter feiern.
Gespannt bin ich auf Wolfsburg. Nach einer erneut enttäuschenden Saison muss die anspruchsvolle Werksmannschaft aus dem niedersächsischen gefühlten ehemaligen Zonenrandgebiet gegen den Vizemeister Schalke ran. Hohe Erwartungen treffen auf wiedererstarkte Champions-League-Teilnehmer. Wir sind ja bescheiden geworden und hoffen, dass alle in der Liga bleiben und wenn möglich, der HSV und St.Pauli wiederkommen. Höhere Ziele scheinen unerreichbarer.
Schon vor dem ersten Spieltag sind die Rollen klar