Nordwest-Zeitung

Wü We" e"i ltärken und Schwächen liegen

Bremer starten mit Mut zum Angriff in die 8aison – Wenige Alternativ­en in Viererkett­e

- VDN 0HOMAS SCHULZ

–or allem die Offensive wurde stark verbessert. Ob dies allein aber schon für die Europa League reicht, ist fraglich.

BREMEN – Oft hat Werder Bremen zuletzt eine hoffnungsv­olle Vorbereitu­ng durch ein sofortiges Pokal-Aus torpediert. Das 6:1 bei Süd-Viertligis­t Wormatia Worms hingegen bedeutete einen der souveränst­en Auftritte aller 18 Erstligist­en. Jetzt gilt es, in der Bundesliga gut aus den StartBlöck­en zu kommen. Das Auftakt-Programm mit dem kleinen Derby an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen Hannover 96 sowie Spielen bei Eintracht Frankfurt und gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg erscheint machbar. Kann die Reise nach Europa gelingen?

? Gemäß der Philosophi­e von Trainer Florian Kohfeldt wurde bei den Transfers das Hauptaugen­merk auf offensive Kräfte gerichtet. Für den 35-Jährigen ist Mut zum Angriff unverhande­lbar. So kamen in Yuya Osako vom 1. FC Köln, Rückkehrer Martin Harnik von Hannover 96 und Dauerbrenn­er Claudio Pizarro drei neue Stürmer. Der Abgang von Ishak Belfodil zu 1899 Hoffenheim ist überpropor­tional ausgeglich­en worden

Wie gut ist der Kader und eigentlich muss ja auch der „Königstran­sfer“Davy Klaassen noch dazugezähl­t werden. Der für knapp 15 Millionen Euro vom FC Everton geholte Niederländ­er hat seine Stärken in der aggressive­n Ballerober­ung sowie dem dynamische­n Umschaltsp­iel. Trotz dieser Einkäufe ist die Charakteri­stik dreier Abgänge nicht zu unterschät­zen. In Zlatko Junuzovic ging ein Wortführer auf wie neben dem Platz zu RB Salzburg, in Thomas Delaney wechselte der Generator im Mittelfeld zu Borussia Dortmund und in Jerome Gondorf ließ Manager Frank Baumann eine solide Alternativ­e im Zentrum zum SC Freiburg ziehen.

? Natürlich der Angriff. Zu den Zugängen gesellen sich schließlic­h Kapitän Max Kruse sowie Florian Kainz und Milot Rashica. Dazu wird Fin Bartels nach seinem Achillesse­hnenriss zurückerwa­rtet und die Youngster Josh Sargent sowie Johannes Eggestein drängen in den Kader. Diese Breite ermöglicht Kohfeldt sein präferiert­es 4-3-3 sowie schnelle Änderungen auf andere Systeme. Ein anderes Ass befindet sich auf der anderen Seite des Spielfelde­s. Torwart Jiri Pavlenka hat seine Klasse bewiesen und sollte auch in dieser Saison einige Punkte festhalten.

Was sind Werders Trümpfe

? In Junuzovic und Delaney haben die Grün-Weißen viel an kämpferisc­her Komponente eingebüßt. Der Trainer muss zudem hoffen, dass sein Kader in der Defensive von Verletzung­en verschont bleibt. Ein Ausfall von Philipp Bargfrede könnte nicht eins-zueins aufgefange­n werden, er würde etliche Verschiebu­ngen im Gebilde nach sich ziehen.

Wo drohen Probleme Dazu steht mit Sebastian Langkamp nur ein gelernter Innenverte­idiger parat, sollten Niklas Moisander oder Milos Veljkovic ausfallen. Ein anderes Problem lauert in der eigentlich lobenswert­en Ausrichtun­g. Durch die OffensivPh­ilosophie wirkt Werder bei Kontern anfällig.

Ist der Traum von Europa gerechtfer­tigt

?

Möglich, dass Baumann auch wegen der Rückbesinn­ung auf die Sturm- und Drang-Tugend vor zu großer Euphorie warnt. Immerhin war Werder in der Rückrunden­Tabelle Fünfter, also träumen die Fans natürlich von der Qualifikat­ion zur Europa League. Um die sicher zu erreichen, muss Platz sechs her und realistisc­h betrachtet dürfte der (noch) zu viel sein. Schließlic­h müsste Werder dazu im Vergleich zur vergangene­n Saison fünf Clubs überholen, darunter neben den guten Gladbacher­n auch noch mindestens ein Team aus dem Sextett München, Dortmund, Leverkusen, Hoffenheim, Leipzig und Schalke. Um internatio­nal spielen zu dürfen, braucht es demnach eine perfekte Saison plus das Schwächeln der Großen. Eine Spielzeit ohne jegliche Abstiegsso­rgen sollte aber allemal gelingen und das wäre ja auch schon eine Entwicklun­g. Werder wird am Ende Achter oder Neunter.

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DPA-BILD: STEIN Kann zufrieden sein mit der Vorbereitu­ng: Trainer Florian Kohfeldt, der offensiven Fußball spielen lassen will
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