Nordwest-Zeitung

Welcher Trainerstu­hl als erstes wackeln könnte

Frankfurts Hütter nach Fehlstart schon in Kritik – Labbadia muss sich mit Wolfsburg steigern

- VON RALPH DURRY

KÖLN – 0:5-Pleite im Supercup gegen Bayern München, Niederlage in der ersten Runde des DFB-Pokals bei einem Viertligis­ten: So hat sich Adi Hütter den Start seiner Trainerlau­fbahn bei Fußball-Bundesligi­st Eintracht Frankfurt bestimmt nicht vorgestell­t. Vor allem die Blamage beim SSV Ulm als Pokalsiege­r baute zusätzlich­en Druck für den Saisonstar­t auf.

„Gegen den FC Bayern kann man verlieren“, sagte der Trainer Adi Hütter, „dass wir hier verlieren, ist enttäusche­nd, da braucht man nicht Kandidaten: Frankfurts Adi Hütter |links} und Wolfsburgs Bruno Labbadia

um den heißen Brei rumzureden.“In Bern schrieb Hütter mit den Young Boys Geschichte, holte den ersten Meistertit­el seit 32 Jahren. In Frankfurt startete er mit zwei Niederlage­n, seine neu zusammenge­stellte Mannschaft muss nun in den ersten beiden Bundesliga­spielen in Freiburg und gegen Werder Bremen eine Reaktion zeigen.

Neben Hütter stehen auch andere Bundesliga­trainer vor dem Saisonauft­akt besonders unter Druck. „Feuerwehrm­ann“Bruno Labbadia schaffte mit dem VfL Wolfsburg in der vergangene­n Spielzeit erst in der Relegation denkbar knapp den Klassenerh­alt. Die Wölfe waren es auch, die Andries Jonker bereits Mitte September des vergangene­n Jahres den Laufpass gaben und für die erste Trainerent­lassung 2017/18 sorgten.

Die beiden Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Nürnberg gehen aufgrund der finanziell­en Mittel als große Außenseite­r in die neue Saison. „Wir brauchen das Quäntchen Glück“, sagte Fortuna-Coach Friedhelm Funkel. Das gilt auch für ClubTraine­r Michael Köllner. Auch Andre Breitenrei­ter muss mit Hannover 96 den Aufstieg in der zweiten Saison bestätigen - eine bekanntlic­h schwierige Aufgabe.

Fest im Sattel sitzt hingegen Ralf Rangnick. Der 60Jährige ist bei RB Leipzig der Chef für fast alles, er fungiert in Doppelfunk­tion als Trainer und Sportdirek­tor. Aber nur für eine Saison, dann übernimmt Julian Nagelsmann. Der 30-Jährige kostete fünf Millionen Euro Ablösesumm­e, erhielt einen Vertrag bis 2023, und wird bis zum Saisonende Hoffenheim-Trainer bleiben.

Auch Domenico Tedesco muss sich nicht um seinen Job sorgen, der Vertrag des 32Jährigen wurde bei Vizemeiste­r Schalke 04 bis 2022 verlängert. Christian Streich ist der aktuell dienstälte­ste Trainer bei einem Bundesligi­sten. Der 53-Jährige coacht den SC Freiburg schon seit 2012 - ein Ende ist nicht in Sicht.

 ?? BILDER: DPA ??
BILDER: DPA
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany