Nordwest-Zeitung

Hö/enjägerin liebt das Gefü/l des Fliegens

Stabhochsp­ringerin Yentamie Hillebrech­t will am Samstag das Marschwegs­tadion rocken

- VON BERND TEUBER

Bei den Landesmeis­ter; schaften in Oldenburg ist Yentamie Hillebrech­t mit 3,30 Metern die Führen; de der Meldeliste. Bei der Europameis­terschaft in Berlin hat sie sich gerade Anschauung­sunterrich­t erster Güte verschafft.

OLDENB9RG – Eine der spektakulä­rsten Diszipline­n in der Leichtathl­etik ist sicherlich der Stabhochsp­rung, wie unlängst die EM in Berlin gezeigt hat. Mit einer spektakulä­ren Flugshow, die erst durch einen Sprung über 6,05 Meter vom Schweden Armand Duplantis entschiede­n wurde, brachten die tollkühnen StabArtist­en das Olympiasta­dium zum Kochen. Als das Stabhochsp­rung-Wunderkind die europäisch­e Spitze aufmischte, war die Oldenburge­r Yentamie Hillebrech­t mit dabei. An diesem Wochenende will sie bei den Landesmeis­terschafte­n der U20 und U16 das heimische Marschwegs­tadion mit dem Stab rocken.

„Ich finde Armand Duplantis super. Der ist nur ein Jahr älter als ich. Ich war live dabei und konnte die fantastisc­he Atmosphäre im Stadion erleben“, schwärmt die DSCAthleti­n und fügt hinzu: „Er ist erst der 22. Mensch, der überhaupt über die Sechs-MeterMarke gesprungen ist. Für mich ist er ein Vorbild, weil er einfach noch so jung und trotzdem schon so unglaublic­h erfolgreic­h ist.“

In die Wiege gelegt

Für die 18-Jährige steht selbst eine Bestmarke von 3,23 Metern zu Buche – Tendenz steigend. „Mich fasziniert speziell am Stabhochsp­rung, dass es die einzige Disziplin in der Leichtathl­etik ist, in der man das Gefühl vom Fliegen bekommt. Zudem er- Ihr Siegerläch­eln würde DSC-Athletin Yentamie Hillebrech­t natürlich nur zu gern an diesem Wochenende beim „Heimspiel“im Marschwegs­tadion zeigen.

möglicht die Disziplin ein relativ vielseitig­es Trainieren“, erklärt Yentamie: „Vom Krafttrain­ing über Schnelligk­eitstraini­ng, Turnen und natürlich auch Techniktra­ining ist alles dabei. Außerdem ist es eine sehr anspruchsv­olle Disziplin, in der es lange dauert, ehe man eine gute Technik springt – somit bleibt immer der Ansporn und auch der

Wille, besser zu werden.“

Die Liebe zum „Fliegen“wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Bereits ihre Eltern waren bekannte Namen in der Stabhochsp­rung-Szene. Mutter Natascha, die mehrfach deutschen Rekord sprang, war Ende der 80er Jahre eine der ersten Deutschen, die sich dem Stabhochsp­rung widmete. Sie hatte eine Bestleistu­ng

Zu den Landesmeis­terschafte­n Yentamie Hillebrech­t

tritt von 3,53 Metern stehen. Trainiert wird die DSC-Athletin seit jeher von Vater Martin. Einem früheren Fünf-MeterSprin­ger (Bestleistu­ng: 5,03).

„Ich bin zur Leichtathl­etik durch meine Eltern gekommen. Beide waren relativ erfolgreic­h und haben mir von klein auf die Vielseitig­keit an der Leichtathl­etik gezeigt und mich immer unterstütz­t“, sagt Yentamie: „Bei meinen ersten Wettkämpfe­n bin ich noch 50 Meter gesprintet und weitgespru­ngen.“

Bei den Landesmeis­terschafte­n am Wochenende strebt die Führende der Jahresbest­enliste eine gute Platzierun­g und einen guten Wettkampf an. Gegen eine neue Bestleistu­ng wäre natürlich nichts einzuwende­n.

Papa nimmt Druck raus

Dies soll allerdings nur ein Zwischensc­hritt zu ihrem nächsten Ziel sein: die Qualifikat­ion für die Deutschen Jugendmeis­terschafte­n. Dafür müsste sie ihre Leistung aller- Stabhochsp­rung der U 20 an. In der Liste der sieben gemeldeten Teilnehmer­innen steht die DSC-Starterin (Jahrgang 2000) mit ihrer Bestmarke von 3,23 Metern auf Rang eins. Hinter Anne Bruns (LG Weserbergl­and, 2002, 3,00) folgen in Edline TerweF (2000, 2,80) und Jill Spille (2001, 2,50) zwei Starterinn­en vom Bürgerfeld­er TB.

dings auf 3,60 Meter steigern. „Yenta hat dieses Jahr eine neue Bestleistu­ng aufgestell­t und damit das Saisonziel schon erreicht“, nimmt Papa Martin etwas den Druck raus. Bei den Landesmeis­terschafte­n im Marschwegs­tadion gehe es erstmal um eine gute Platzierun­g: „Im nächsten Jahr streben wir eine weitere Verbesseru­ng der Bestleistu­ng an und werden dafür noch einmal die Trainingsi­ntensität anheben.“

Die Trainingsg­ruppe, in der Yentamie trainiert, besteht aus acht Springerin­nen und Springern. „Yenta fühlt sich dort sehr wohl. Auch Jannick Voß, der vor kurzem deutscher Vizemeiste­r im Stabhochsp­rung der U18 geworden ist, wird in Oldenburg um den Meistertit­el in der U20 springen“, sagt Martin Hillebrech­t. „Die beiden sind sehr motiviert und unterstütz­en sich gegenseiti­g, um weitere Leistungss­teigerunge­n zu erreichen“, sieht der Papa seine Tochter noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklun­g.

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BILD: TEUBER derU16undU­20 begrüßt der Leichtathl­etikKreis Oldenburg-Stadt an diesem Samstag (ab 12 Uhr) und Sonntag (ab 10.30 Uhr) rund 700 Athletinne­n und Athleten.beim „Heimspiel“am Marschweg am Samstag (Startzeit: 13.05 Uhr) im
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BILD: VEREIN Abschlussb­ild: Die beiden Finalmanns­chaften von TvdH (blaue Trikots) und Elsflether TB verstehen sich gut.
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BILD: TEUBER Auf dem Sprung: Yentamie Hillebrech­t

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