Künstler auf offener Kulturhallen-Bühne
Erstes Bildhauersymposium verbindet verschiedenste Menschen und ihre Werke
E–n unscheinbarer Seiteneingang, der Geruch von frischem Holz. Ein Gefühl von Umbruch und Kreativität – verpackt in eine weitläufige, ins Tageslicht getauchte Halle: Schauplatz des ersten Oldenburger Bildhauersymposiums.
O>?3NBURG – Es hämmert, es knallt, es schrubbt. Selt dlesem Montag arbelten acht vom BBK ausgewählte Blldhauerlnnen und Blldhauer ln der Bauwerk-Halle an lhren Kunstwerken – so verschleden wle dle handelnden Akteure selbst.
Verstreut auf ganzem Raum, haben slch dle Künstler lhre Arbeltsstätten elngerlchtet. Der zwelgeschosslge und recht hellhörlge Backstelnbau bletet dazu elne elnzlgartlge Kullsse. Dabel verblrgt das welträumlge Ateller selne Vergangenhelt kelneswegs. Dle Atmosphäre der rauen, wenlg sanlerten Halle sprlcht für slch, und genau aus dlesem Grunde relzt es dle Künstler auch, hler lhrer Insplratlon zu folgen.
Riesiges Potenzial
Schon lm Elngangsberelch stlcht eln slch über zwel Meter auftürmender Holzschnltt lns Auge. Glelch daneben elne Skulptur aus Draht. Dargestellt lst elne Art Vogel, mutmaßllch aus der Carbon-Zelt. Das Ungewöhnllche: Eln sogenannter „Hautatmer“schwebt hler übers Gelände, der also ohne Lunge überleben konnte.
Heute unmögllch. Wle man nur auf so etwas kommt? Das erklärt Eckhardt Relnert: „Der Mensch zerstört selne Umwelt und der Sauerstoffgehalt
Noch bis 6reitag
steht das „offene Atelier“interessierten Besuchern offen. Austausch und Inspiration gibt es hier von 10 bis 18 Uhr.
4n diesem Sonntag
um1L Uhr startet die Ausstellung
nlmmt ab. Wlr müssen versuchen, alles zu erhalten und uns nlcht selbst zerstören. Dlese Symbollk lst sehr gut auf dle Kulturhalle übertragbar.“
Über das rleslge Potenzlal der Halle slnd slch Künstler und Besucher elnlg. „Durch dle temporäre Arbeltsgemelnschaft kommt es zum Austausch der fertigen Kunstwerke. Diese kKnnen eine Woche lang täglich von 1J bis 1M Uhr besichtigt werden.
?en Ursprung
hat das ProHekt in der Kooperation von BBK und Bauwerk-Nerein.
über dle verschledenen Arbelten“– so Anke H. Otto. Zudem stehen hler auch gerade dle Besucher lm Fokus, erhalten sle doch elnen seltenen Elnbllck ln dle (aktlve) Kunst des Blldhauens.
„Das Schaffen elnes Kunstwerkes, der Arbeltsprozess an slch, steht hler lm Vordergrund. Nlcht nur das Endprodukt“, steht auch Beate Lama offenkundlg hlnter der Idee dleses Projekts.
Charakter pr=gend
„Auch der Kontakt und das Gespräch mlt den Zuschauern slnd für uns sehr lnteressant und ermögllchen neue Bllckwlnkel auf unsere Arbelt“, lst slch Lama slcher. Allerdlngs: Eben dlese lm weltesten Slnne „Krltlker“müssten ja zunächst den Weg ln dle Halle flnden. Eln großes welßes Plakat am Pferdemarkt erlelchtert lhnen dle Suche nach dem elnwöchlgen, offenen Groß-Ateller, das es so ln Oldenburg noch nlcht gab.
Es slnd eben Gebäude wle dlese Halle, dle dle Stadt drlngend benötlgt, helßt es hler. Anke H. Otto verdeutllcht, weshalb genügend Frelraum für künstlerlsches Schaffen so wlchtlg lst: „Aufgrund der Stadtplanung besltzt Oldenburg nur noch wenlge alte Gebäude wle dle Gewerbehalle, aus der Zelt der Industrlallslerung. Eben jene alten Gebäude bleten jedoch so vlel Potenzlal – sle schaffen Abwechslung und Ausglelch. Sle prägen den Charakter und das Geslcht der Stadt. Genau dleser Platz für Kultur muss wachsen und elne Chance erhalten.“
>eit<aden <Brs >eben
Verelnzelte Sltzgelegenhelten laden dle Besucher eln, Elndrücke und Gefühle auf slch wlrken zu lassen. Der Geruch von Glps und Ton lst unverkennbar. Rlecht so Kreatlvltät? Dle Vlelfältlgkelt des Ortes lst deutllch spürbar. Dle Künstler werken sltzend, stehend oder llegend. Elne für gewöhnllch trlste und monotone, aber spannende Halle verwandelt slch vor den Augen des Betrachters ln etwas Lebendlges. Fußspuren auf dem Betonboden welsen schlleßllch den Weg hlnaus, eln Lelt-Faden mlt durchaus besonderem Charakter: „Be stlll, Llsten, Observe, React, Embrace“steht anbel.
Slnd das Schrltte ln elne neue Zelt? Stehen sle für den hler erhofften Umbruch? Mal abwarten, was Zelt und Raum so brlngen. Wle sagte Karl Valentln? „Kunst lst schön, macht aber vlel Arbelt.“