Talente trotzen schwierigen Bedingungen
Junge Leichtathleten zeigen starke Leistungen in Oldenburg
OLDENBURG – Man musste am ersten Tag der niedersächsischen und Bremer Leichtathletik-Meisterschaften der Altersklassen U 16 und U 20 in Oldenburg schon richtig Lust auf Leichtathletik haben, um dem Wetter zu trotzen. Und so war es bemerkenswert, wie sich die 14 bis 19-jährigen Sportler am Samstag im Marschwegstadion gegen den Regen, die kühlen Temperaturen und den Gegenwind auf der Zielgeraden stemmten, um ihre Wettbewerbe trotz zweimaliger Unterbrechung mit zwischenzeitlicher Flucht unter die Tribüne, erfolgreich zu beenden.
Am Sonntag spielte dann auch das Wetter mit und sorgte bei der seit vielen Jahren größten Leichtathletik-Veranstaltung in Oldenburg für zufriedene Gesichter – nicht nur bei den Sportlern und den Organisatoren, sondern auch bei der Präsidentin des Niedersächsischen LeichtathletikVerbandes (NLV). Lob gab es von NLV-Chefin Rita Girschikowski (Hannover), die bei der letzten Landesmeisterschaft ihrer langjährigen Amtsperiode noch einmal selbst mit Hand anlegte, zum Gelingen der Meisterschaft beitrug und mit viel Beifall verabschiedet wurde.
Prepens siegt dreimal
Die Weitsprungspezialistin und U-20-WM-Teilnehmerin Merle Homeier (VfL Bückeburg) beließ es am ersten Tag bei ihrem Jahresdebüt im Dreisprung bei einem einzigen Sprung von 12,11 Metern und kam hier zu einem sicheren Sieg wie auch am zweiten Tag im Weitsprung bei guten Bedingungen. Der Weitsprungwettkampf wurde allerdings zu einer Zitterpartie, als sie nach zwei ungültigen Versuchen erst mit 5,97 Metern die Endkampfteilnahme sicherstellte, dann aber nach 6,06 Metern mit 6,12 Metern die Tagesbestweite erzielte.
Die ebenfalls schon international erfolgreiche Talea Prepens (TV Cloppenburg) gehört zwar noch der Klasse U 18 an, kam aber in der Altersgruppe U 20 sogar zu drei Siegen. Am ersten Tag lief sie 100 Meter in 12,18 Sekunden und am folgenden Tag kam sie sowohl über 200 Meter in 24,79 Sekunden als auch über 100 Meter Hürden in 14,94 Sekunden zu sicheren Erfolgen.
Zwei Titel holte sich auch die dritte Athletin, die schon in der Jugendnationalmannschaft gestartet ist: Mittelstrecklerin Annasophie Drees (VfL Löningen) lief im Regen des ersten Tages die 1500 Meter in 4:48,08 Minuten und tags darauf die 3000 Meter in 10:18,88 Minuten. Bonnie Andres (VfL Oldenburg) lief in diesem Rennen in persönlicher Bestzeit von 10:18,88 Minuten auf Platz zwei.
Pelzer nervenstark
An Bestleistungen war für die Stabhochspringerinnen der Klasse U 20 angesichts der Wassermassen nicht zu denken. Dennoch konnten sich zwei Oldenburgerinnen steigern: Hinter der siegreichen Favoritin Yentanie Hillebrecht (DSC Oldenburg), die mit 2,90 Metern vorn lag, verbesserten Edline Terwey mit 2,80 Metern und Jill Spille (beide BTB Oldenburg) mit 2,60 Metern ihre Bestleistungen auf den Plätzen zwei und drei um jeweils 10 Zentimeter.
Nervenstark zeigte sich Florian Pelzer (BTB Oldenburg) im Diskuswurf der Klasse U20. Der Titelverteidiger kam erst im letzten Durchgang mit 40,47 Metern an dem bis dahin mit 40,20 Metern führenden Torben Cordes (Heidmühler FC) vorbei.
Nicht leicht hatten es am ersten Tag die Speerwerferinnen der Klasse U 20. Kathrin Walter (BTB Oldenburg) gewann den Wettbewerb mit mehr als fünf Metern Vorsprung, aber ein deutlich weiterer Wurf als ihre bereits im ersten Durchgang erzielten 40,43 Meter wollte auf rutschigem Geläuf nicht gelingen. Das erwartete spannende Kugelstoßduell mit ihrer starken Konkurrentin aus Hannover fiel dagegen aus. Von vier gemeldeten Athletinnen trat nur die Oldenburgerin an. So stand bei der BTBerin am Ende nur ein gültiger Versuch von 12,76 Metern in der Wettkampfliste.