Nordwest-Zeitung

Mutiges Manöver zahlt sich für Vettel aus

Ferrari-Pilot gewinnt in Spa-Francorcha­mps vor Hamilton – An Alain Prost vorbeigezo­gen

- VON CLAAS HENNIG

:s war der 52. GrandPrix-Sieg für Vettel. Am kommenden Sonntag steht Ferraris Heimrennen in Monza an.

SPA-FRANCORCHA­MPS – Mit schiefer Stimme brummte Sebastian Vettel ein Siegerlied in den Boxenfunk. Im Ziel von Spa-Francorcha­mps ließ der erleichter­te Ferrari-Pilot nach dem gelungenen Konter im Titel-Zweikampf mit Lewis Hamilton einen übermütige­n Freudenspr­ung folgen. Mit einem Mut-Manöver in der ersten Runde hatte sich Vettel am Sonntag am Formel-1Spitzenre­iter im Mercedes Siegerläch­eln: Vettel Sebastian

vorbeigezw­ängt und war danach blitzsaube­r zu seinem fünften Saisonerfo­lg und seinem dritten Sieg beim Großen Preis von Belgien gerast. In der WM-Gesamtwert­ung verkürzte der Hesse seinen Rückstand auf Hamilton auf 17 Punkte und kommt mit kräftigem Rückenwind zum Ferrari-Heimspiel in Monza am nächsten Wochenende.

„Als ich vorbei war, war ich ziemlich erleichter­t“, bekannte Vettel. Mit dem 52. GrandPrix-Sieg zog er auch am Franzosen Alain Prost auf Platz drei der ewigen Formel1-Tabelle vorbei. Nur Michael Schumacher (91) und Hamilton (67) liegen vor dem 31Jährigen. „Mehr Siege als Alain, boah“, sagte Vettel beeindruck­t. Hinter Hamilton fuhr der Niederländ­er Max Verstappen im ersten Rennen nach der Sommerpaus­e im Red Bull als Dritter noch auf das Podium.

Überschatt­et wurde der 13. Saisonlauf von einem heftigen Startcrash. Der Rheinlände­r Nico Hülkenberg bremste vor der erste Kurve zu spät und rauschte mit seinem Renault ins Heck von Fernando Alonsos McLaren. Der Spanier hob spektakulä­r ab und prallte auf den Sauber des Monegassen Charles Leclerc. Zwar blieben alle drei Piloten unverletzt, mussten das Rennen aber aufgeben. „Der hinten drauffährt, hat Schuld. Ich habe mich vertan“, gestand Hülkenberg ein: „Es ist frustriere­nd für Fernando und Charles. Auch für mich.“

Bis auf den Unfall verlief der Klassiker in den Ardennen aber eher unspektaku­lär. Vettel kontrollie­rte von der Spitze weg das Geschehen, sein Silber-Rivale kam nie mehr richtig in Schlagdist­anz. „Ich habe alles getan, was ich konnte“, Deinte der Brite: „Die Leistung war ganz gut. Ich konnte aber nichts entgegense­tzen.“

Auch der erhoffte Regen half ihm diesmal nicht wie einen Tag zuvor. In der Qualifikat­ion hatte sich der 33-Jährige wieder einmal als Regenkönig erwiesen und mit einer Traumrunde auf dem längsten Kurs im Formel-1-Kalender seine 78. Pole Position vor Vettel erobert.

Hamilton kam nach der ersten Runde nicht mehr ran an Vettel. Auch dank des neuen Ferrari-Motors konnte sich der 31-Jährige am Ende mit elf Sekunden Vorsprung souverän den wichtigen Erfolg sichern: „Lewis hat die letzten 15 Runden nicht mehr gepusht. Da konnte ich mich dann etwas entspannen.“

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AP-BILD: WIJNGAERT

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