Nordwest-Zeitung

Knights bescheren Spitzenrei­ter Albtraum

Ray Tiller führt Oldenburge­r zu 29:14 bei Hamburger Pioneers

- VON BERND TEUBER

HAMBURG – Einen großen Schuss Extramotiv­ation lieferten die Hamburg Pioneers den Oldenburg Knights vor dem Duell an diesem Samstag in der American-Football-Regionalli­ga. Auf dem Plakat, das das Spiel ankündigte, prangte in großen Buchstaben GOOD NIGHT KNIGHTS. Die Oldenburge­r präsentier­ten sich in ihrem letzten Saisonspie­l beim bisherigen Spitzenrei­ter aber äußerst ausgeschla­fen und schickten den Rivalen von der Elbe mit einer 14:29-Niederlage ins Bett.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs. Da fahren wir mit nur 27 Mann zum Tabellenfü­hrer und sind die klar bessere Mannschaft“, sagte Knights-Cheftraine­r Holger Völling, dessen Team nach dem fünften Sieg in Folge Platz vier sicher hat: „Das Ergebnis hätte sogar noch deutOldenb­urgs ... bis ins Ziel – hier Sven Kiene, Sieger über die Olympische Distanz lich höher ausfallen können.“

Auch so war es für die Hamburger die höchste Saisonnied­erlage. Sie haben die Meistersch­aft nun nicht mehr in eigener Hand. „Bei den Pioneers lagen die Nerven blank, so dass ziemlich viel Gift im Spiel war und sich meine Jungs immer wieder provoziere­n ließen“, meinte Völling: „So hatte ich in der ersten Halbzeit mehr damit zu tun, die Jungs wieder runterzuho­len, als alles andere.“

Kaum auf dem Platz, lag der Ball erstmals in der Hamburger Endzone. Über 80 Yards hatte Quarterbac­k Justus Marterer den Ball nach vorn getragen. Den Rest besorgte Ray Tiller. Es sollte der Beginn der Abschiedss­how des US-Imports sein. Noch drei weitere Male trug er an diesem Tag den Ball in die Endzone.

„Es schien fast, als wollte Ray noch einmal richtig Tschüss sagen“, sagte Völling über den Amerikaner, der nach den ersten Saisonspie­len unter Trainer Mathias Bonner bereits die Koffer packen und in die USA zurückgehe­n wollte. Zunächst konnten die Pioneers aber noch gegenhalte­n und führten kurz vor dem ersten Wechsel 14:12. Als dann Abwehr-Ass Tevin Hanley des Platzes verwiesen wurde, schien alles für den Tabellenfü­hrer zu laufen. „Aber es ging ein richtiger Ruck durch die Defense“, sagte Völling, dessen Team nichts mehr zuließ. Offensiv sorgten Tiller und Kicker Jannik Birk im zweiten Abschnitt für eine 19:14-Halbzeitfü­hrung und bauten diese nach einem punktlosen dritten Viertel auf 26:14 aus. Ein Field Goal von Birk brach dem Spitzenrei­ter endgültig das Genick.

„Danach lief gar nichts mehr bei den Pioneers“, sagte Völling. „Das war unsere bisher beste Saison“, lautete die erste kurze Analyse: „Ich muss allerdings auch kritisch mit mir und meiner Arbeit als Sportdirek­tor umgehen. Was wäre möglich gewesen, wenn ich am Anfang der Saison gleich übernommen hätte und nicht nach einem neuen Trainer gesucht hätte.“

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BILD: VEREIN warMit diesem Plakat für ben die Hamburger den das Duell mit Knights.

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