Nordwest-Zeitung

Wennen wenn andere schlafen

Mddigkeit und Magen sind die Herausford­erer – Neuauflage geplant

- VON BERND TEUBER

Der „Lauf durch die Nacht“, organisier­t durch die VHS, kam gut an bei den Läufern. Weitere Nachtschwä­rmer zeigten sich verwundert.

OLDENBURG – Ds war eine bunte Schar die sich in der Nacht zu Sonntag an der Volkshochs­chule getroffen hatte, um gemeinsam durch die Oldenburge­r Nacht zu laufen. Vom Volksläufe­r über Marathonlä­ufer und Adventure-RaceTeilne­hmern bis hin zu Ultratrail­läufern war alles am Start, um sich den besonderen Herausford­erungen zu stellen die ein sogenannte­r Urban Trail zu bieten hat.

Damit es nicht zu einfach wurde, fand der Lauf dann auch noch zu einer Uhrzeit statt, zu der der menschlich­e Körper naturgemäß nicht zu Höchstleis­tungen fähig ist. „Der Körper ist es nicht gewohnt zu dieser Uhrzeit Topleistun­gen abzuliefer­n, sondern ist eher auf Ruhephasen eingestell­t. Das gilt auch für den Magen-Darm-Trakt, der selten mitten in der Nacht Nahrung angeboten bekommt“, weiß Organisato­r Michael Groth mit der Erfahrung aus zahlreiche­n Läufen bei Nacht zu berichten. Deshalb sei es nachts auch deutlich schwierige­r, während des Laufens Energie zuzuführen. Hinzu komme, dass einem irgendwann die Müdigkeit zu übermannen droht. Aber die Strecke sei so abwechslun­gsreich, dass das kein Problem sein dürfte.

„Das mit der Müdigkeit kam zu dem Zeitpunkt, an dem man als Marathonlä­ufer sowieso seinen toten Punkt hat. Da ich aber am Laufen war, musste ich mir keine Sorgen machen, einzuschla­fen“, grinste Ultraläufe­rin Christine Böneker, die während des Marathonla­ufs auf Koffein und Energie-Gels verzichtet­e, um sich wachzuhalt­en. „Zwischendu­rch mal eine Cola macht es auch.“

Darauf hatte sich ein kurzfristi­ger Mitläufer ganz offensicht­lich nicht beschränkt. „Wir haben noch ein paar Nachtschwä­rmer getroffen, die etwas verwundert waren, um diese Uhrzeit Läufer mit Startnumme­r durch die Stadt laufen zu sehen. Einer lief dann auch ein Stück neben mir her“, erzählt sie. Auf eine besondere Art der Ablenkung setzte Tausendsas­sa Manfred Siebert-Diering, der sich in der unmittelba­ren Vorbereitu­ng auf den Transalpin­e befindet, aber in diesem Jahr auch schon an Wettkämpfe­n auf der Bahn teilgenomm­en hat. „Es ist interessan­t, sich die unterschie­dlichen Bauweisen der Parkhäuser beim Durchlaufe­n anzuschaue­n. Heute werden die viel großzügige­r gebaut“, berichtet er von seinen Beobachtun­gen. „Überhaupt ist es sehr interessan­t, seine Stadt mal bei Nacht zu erkunden.“

Extra aus Oberfranke­n war Peter Hofmann angereist, um Oldenburg bei Nacht kennenzule­rnen. Der Ultraläufe­r hatte mit Groth und Siebert-Diering den Marathon des Sables in der Sahara absolviert und nutzte die Gelegenhei­t, seine Laufkumpel­s zu besuchen. „Das ist eine super Veranstalt­ung und hat richtig Spaß gemacht“, sagte er. Deutlich kürzer war die Anreise für die Läufer des Team Rehaklinik aus Oldenburg. Eigentlich als Staffel gemeldet, entschied man sich kurzfristi­g gemeinsam die Zehn-Kilometer-Strecke zu absolviere­n. „Wir wollten mal was Verrücktes gemeinsam machen, was auch noch Spaß macht“, erzählt Jörg Heimsoth. Die Müdigkeit auf der Strecke sei weniger das Problem gewesen, eher das frühe Aufstehen. Je nach Länge der Strecke ging es zwischen Mitternach­t und 4 Uhr los.

Eine Neuauflage werde es auf 9eden Fall geben, bestätigt Claudia Grove von der VHS nach dem Lauf. „Uns hat das auch sehr viel Spaß gemacht. Vor allem, wenn man von allen Seiten nur Lob wegen der guten Organisati­on zu hören bekommt. Vielleicht können wir beim nächsten Mal 9a noch mehr Läufer dazu motivieren, mitzulaufe­n.“

 ?? BILD: TORSTEN VON REEKEN ?? Ungewöhnli­che Zeit: Die Marathonlä­ufer starteten um Mitternach­t. Die Läufer kürzerer Strecken folgten um 2 und um 4 Uhr – eine Herausford­erung für Körper und Geist.
BILD: TORSTEN VON REEKEN Ungewöhnli­che Zeit: Die Marathonlä­ufer starteten um Mitternach­t. Die Läufer kürzerer Strecken folgten um 2 und um 4 Uhr – eine Herausford­erung für Körper und Geist.

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