Jetzt fehlt noch die Garderobe
Viel Beifall für das neue Foyer – Intendant hat noch einen Wunsch
Mit hochrangigen Gästen und viel Lob ist das Theaterfoyer nach seinem Umbau eingeweiht worden. Die Arbeiten dort waren nur ein Teil der umfangreichen Bauarbeiten.
OLDENBURG – Musik, Licht, Konfetti – ein bisschen Inszenierung darf bei einer Einweihung schon sein; zumal wenn es um ein Theater geht. Bis zum Ende der Eröffnungsfeier im Kleinen Haus verborgen blieb den Gästen das neugestaltete Foyer im ersten Stock. Dann öffneten sich die Türen, und mit Ah! und Oh! strömten die Besucher in den neugestalteten Raum.
Das Theaterfoyer ist zwar nur ein Teil der umfangreichen Bauarbeiten, die im Grunde dem Brandschutz geschuldet waren. Doch den Besuchern, die nun in die Vorstellungen kommen, wird vor allem dieser Raum ins Auge fallen. Statt an den zwei zylindrischen Theken finden die Gäste zum Verzehr Platz an einem geschmackvollen langen Tresen aus Holz an der Wand. Der Teppich ist einem Lamellenparkett gewichen, die Raum wirkt höher durch eine neue Decke. Die Treppenhaus-Brüstung ist aus Glas statt aus Beton und ein paar Zentimeter in Richtung der Treppe gewandert.
„Es sollte ein Raum mit einer neuen Qualität entstehen“, erläuterte Volker Droste von der Architektengesellschaft Droste, Droste & Urban den Auftrag. Und nicht nur nach dem Urteil von Intendant Christian Firmbach ist das Unterfangen rundum gelungen. Auch Kulturminister Björn Thümler (CDU), Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Marc Grandmontagne, der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, lobten den Umbau in höchsten Tönen. Klaus Wieting, der Leiter des federführenden Staatlichen Baumanagements EmsWeser, mochte das Lob, bei diesem Projekt seien Zeitund Kostenvorgaben eingehalten worden, nicht unkommentiert stehen lassen. Dies gelinge bei 80 Prozent der Projekte, gesprochen werde aber leider vor allem über die 20 restlichen Prozent.
Wie herausfordernd bauen in einem Gebäude wie dem Staatstheater ist, hatte ein unerwarteter Asbest-Fund im Foyer gezeigt. Vier der sechs Wochen, die durch die Verlagerung des Theaterbetriebs an den Hafen gewonnen worden waren, seien für die Schadstoffsanierung draufgegangen, berichtete Architekt Droste. Zusammen mit vorangegangen Bauabschnitten hat das Land zwischen 2011 und 2019 rund 30 Millionen Euro in das Staatstheater investiert.
So einhellig das Lob für das neue Foyer am Freitagabend ausfiel, so sind dennoch Wünsche offen. Im Vergleich mit der Beletage fällt nun der Unterschied zu Eingangsbereich und Garderobe um so stärker ins Auge. Intendant Firmbach äußerte die Hoffnung und Bitte an die Geldgeber, im nächsten Jahr auch diesen Bereich, der im Wesentlichen aus den 1970erJahren stammt, anpacken zu können. Und augenzwinkernd fügte Firmbach bei de Feier im Kleinen Haus dazu, auch „die Stühle, auf denen sie sitzen, sind zum Teil nicht mehr bequem und knarren.“Auch aus der Einweihung dieses Raums würde Firmbach, sicher wieder ein schönes Fest machen.