Nordwest-Zeitung

Darum erinnert sich Don Beck in Japan an Oldenburg

65-jähriger Trainer übernimmt neues Team – 2003 Baskets erstmals in Playoffs geführt

- VON HAUKE RICHTERS

TOKIO/OLDENBURG – Im fernen Japan fühlt sich Basketball­Trainer Don Beck derzeit an seine Zeit in Oldenburg erinnert. Denn der 65-jährige USAmerikan­er, der von 2002 bis 2007 die EWE Baskets Oldenburg betreut hatte, sieht in seiner neuen Aufgabe beim Erstligist­en Toyama Grousers durchaus Parallelen zu seinem damaligen Job.

„Diese Mannschaft hatte zuletzt zwei etwas schwächere Jahre, aber die Rahmenbedi­ngungen sind sehr gut“, erzählt Beck: „Ich möchte das Team in höhere Tabellenre­gionen führen. So wie es mir damals auch in Oldenburg gelungen ist.“ Von 2002 bis 2007 in Oldenburg: Don Beck

Beck hatte die Baskets 2002 übernommen. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2000 war in den Anfangsjah­ren der Abstiegska­mpf das beherrsche­nde Thema gewesen. Der neue Trainer führte das Team aber am Ende der Punktrunde 2002/03 gleich in die Playoffs. Das gelang ihm noch drei weitere Male, ehe die Baskets 2007 die Playoffs verpassten und Beck gehen musste.

Toyama hat rund 400 000 Einwohner und liegt etwa 250 Kilometer nordöstlic­h der Hauptstadt Tokio. Dort hatte Beck von 2010 bis 2015 erfolgreic­h mit dem Männerteam von Toyota Alvark gearbeitet, ehe er in den Frauenbere­ich wechselte und in der 2,5-Millionen-Einwohners­tadt Nagoya das Team der Toyota Antelopes (beide Teams hatten den gleichen Automobilh­ersteller als Hauptspons­or) betreute. Außerdem engagierte sich der Coach aus dem Basketball-Mutterland USA in der Traineraus­bildung. Nun kehrt er in den Männerbere­ich und auf die Trainerban­k zurück. Wie wohl er sich in Japan fühlt, macht Beck anhand seiner Dienstjahr­e deutlich: „Es ist nun schon die neunte Saison, in die ich hier gehe“, sagt der Ex-Oldenburge­r.

Der japanische Basketball wird derweil aber von einem Skandal erschütter­t. Wegen Sex mit Prostituie­rten bei den laufenden Asien-Spielen in Indonesien­s Hauptstadt Jakarta sind vier japanische Spieler für ein Jahr gesperrt worden. Wie der japanische Verband am Mittwoch bekanntgab, dürfen die Spieler in dem Zeitraum an keinen offizielle­n Wettbewerb­en teilnehmen. Verbandspr­äsidentin Yuko Mitsuya wird wegen des Vorfalls drei Monate lang das Gehalt um zehn Prozent gekürzt.

Den Erstliga-Spielern Yuya Nagayoshi (27), Takuya Hashimoto (23), Takuma Sato (23) und Keita Imamura (22) – keiner davon spielt in Becks Team – waren abends in einem Amüsiervie­rtel Jakartas durch japanische Mittelsmän­ner Prostituie­rten vorgestell­t worden. Dabei trugen sie ihre Mannschaft­s-Trikots. Sie gingen mit den Frauen in ein Hotel und vergnügten sich dort mit ihnen. Japans Nationales Olympische­s Komitee hatte sie daraufhin aus der Nationalma­nnschaft geworfen und auf die Heimreise geschickt. Die vier Männer entschuldi­gten sich nach ihrer Rückkehr in Tokio für ihr Verhalten.

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DPA-BILD: -SETTNIK

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