Nordwest-Zeitung

200 Tempoverst­öße

Bedenklich­es Ergebnis bei Kontrollen vor Schulen und Kitas – Zwischenbi­lanz zu 30er-Zonen

- VON CHRISTOPH KIEFER

Die Tempo-30-Zonen vor Schulen und Kindergärt­en entfalten nur begrenzt Wirkung. An der Alexanders­traße waren in einem Zeitraum von nur zwei Stunden 200 Autos zu schnell unterwegs. Das haben aktuelle Messungen ergeben. .

Zum Schutz der Bewohner und Besucher hat die Stadt vor allen Schulen, Seniorenhe­imen und Kindergärt­en Tempo 30 angeordnet. Die Verkehrssc­hilder sind zum Teil leicht zu übersehen.

OLDENBURG – Im Dezember wurden die Schilder aufgestell­t. Ein halbes Jahr haben Stadt und Polizei beobachtet, wie sich die Tempobesch­ränkung auswirkt. Nun wurde die Geschwindi­gkeit der Autofahrer erstmals kontrollie­rt.

Die Ergebnisse seien „bedenklich“, teilte die Stadt am Freitag mit und lieferte beeindruck­ende Zahlen. Danach hat jeder vierte Autofahrer zum Beispiel an der Klingenber­gstraße Tempo 30 vor der Grundschul­e nicht eingehalte­n. Auch an der Alexanders­traße seien binnen zwei Stunden mehr als 200 Verkehrste­ilnehmer im Bereich des Neuen Gymnasiums zu schnell gefahren, berichtete Ralph Wilken, der Leiter des Bürger- und Ordnungsam­tes.

Ein gutes halbes Jahr lang hätten Verkehrste­ilnehmer Zeit gehabt, sich an die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen vor schutzbedü­rftigen Einrichtun­gen zu gewöhnen, betont Wilken.

Allerdings hatten Autofahrer wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass ein Teil der Tempo-30-Schilder so aufgestell­t wurden, dass sie leicht übersehen werden können. Zum Beispiel auf der Hauptstraß­e an der ehemaligen Comeniussc­hule hatte die Stadt Verbesseru­ngen zugesagt. Der Bußgeldkat­alog sieht gestaffelt­e „Preise“vor: Wer innerorts bis zu 10 Stundenkil­ometer zu schnell fährt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 15 Euro rechnen. Bei bis zu 20 km/h werden 35 Euro fällig. Wer bis 25 km/h zu schnell ist, muss mit 80 Euro und einem Punkt rechnen.

Angesichts der hohen Zahl an Verstößen appelliert die Stadt an alle Fahrer, das Tempo gerade vor Schulen, Kindergärt­en und Altenheime­n zu reduzieren, „auch auf Hauptverke­hrsstraßen“.

Stadt und Polizei nehmen die Ergebnisse zum Anlass für weitere Tempokontr­ollen. Neben der Geschwindi­gkeitsmess­ung würden dabei auch sogenannte Verkehrsdi­splays eingesetzt. Sie messen das Tempo und zeigen die Geschwindi­gkeit auf Leuchttafe­ln an. Zunächst sind die Verkehrsdi­splays vor den Kindertage­sstätten im Bereich Großer Kuhlenweg und Dedestraße aufgestell­t.

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