Nordwest-Zeitung

Baumann zieht Ass aus Ärmel

Werder landet mit Verpflicht­ung von Nuri ahin nächsten Transferco­up

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN UND SEBASTIAN STIEKEL

Die Bremer zahlen für ahin rund eine Million Euro an Dortmund. Das heutige piel in Frankfurt kommt für den 29Jährigen aber zu früh.

BREMEN/FRANKFURT – Wie gut und ob überhaupt Frank Baumann Poker spielt, ist nicht überliefer­t. Die nötigen BluffQuali­täten für das Kartenspie­l bringt der Geschäftsf­ührer von Fußball-Bundesligi­st Werder Bremen jedenfalls mit. Noch am Donnerstag hatte Baumann eine weitere Verpflicht­ung in diesem Transfer-Fenster nahezu ausgeschlo­ssen, 24 Stunden später zog er in Nuri Sahin ein echtes Ass aus dem Ärmel.

Am Freitagnac­hmittag – am letzten Tag der Wechselper­iode – gaben die Bremer die Verpflicht­ung des Mittelfeld­spielers von Borussia Dortmund bekannt. Damit landete Werder nach Davy Klaassen und Claudio Pizarro den dritten Transferco­up in diesem Sommer. Der 29-jährige Sahin spielte in seiner Karriere bereits für Real Madrid und den FC Liverpool und gewann mit seinem Heimatvere­in BVB im Jahr 2011 die deutsche Meistersch­aft.

Nach Medienberi­chten unterschri­eb Sahin an der Weser einen Zweijahres­vertrag und kostet die Bremer eine Ablösesumm­e von rund einer Million Euro – damit wäre der 52-malige türkische Nationalsp­ieler ein echtes Schnäppche­n. Beim Spiel bei Eintracht Frankfurt an diesem Samstag (15.30 Uhr) wird Sahin noch nicht zum Kader gehören. Trainer Florian Kohfeldt kündigte an, dass der Techniker vermutlich am kommenden Dienstag beim Testspiel der Bremer gegen den FC Emmen in Leer sein Debüt im grün-weißen Trikot geben wird (18.30 Uhr/Hoheellern-Stadion). „Er hat das Potenzial uns noch weiter zu verbessern“, sagte Kohfeldt über Sahin.

„Wir sind froh, dass wir einen Spieler von dieser Qualität von Werder überzeugen konnten“, meinte Baumann. Noch am Vortag hatte er erklärt, dass „auf der Kaufseite voraussich­tlich nichts mehr passieren“werde. Doch am Freitagvor­mittag mussten die Bremer bekanntgeb­en, dass Ole Käuper nach seiner Sprunggele­nksverletz­ung erst im Oktober wieder ins Mannschaft­straining einsteigen kann und die Besetzung im defensiven Mittelfeld dadurch noch weiter ausgedünnt wird.

In Dortmund kam Sahin nicht mehr zum Zug. Die Identifika­tionsfigur des BVB sollte und wollte weg – und war deshalb günstig zu haben. „Wir hatten immer betont, dass wir, wenn sich eine interessan­te Konstellat­ion ergibt, uns damit beschäftig­en werden“, so Baumann. „Werder ist ein großer Verein, bei dem man aktuell auch das Gefühl hat, dass hier etwas heranwachs­en wird“, meinte Sahin.

Eine Transfer-Überraschu­ng gelang am Freitag auch den Frankfurte­rn mit der Verpflicht­ung von Nationalto­rwart Kevin Trapp. Der 28Jährige kehrt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis vom französisc­hen Spitzenclu­b Paris St. Germain zurück und könnte schon an diesem Samstag gegen Werder im EintrachtT­or stehen.

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DPA-BILD: KIRCHNER Jubelt künftig nicht mehr für Schwarz-Gelb, sondern für GrünWeiß: Nuri Sahin wechselt vom BVB zu Werder.
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