Baumann zieht Ass aus Ärmel
Werder landet mit Verpflichtung von Nuri ahin nächsten Transfercoup
Die Bremer zahlen für ahin rund eine Million Euro an Dortmund. Das heutige piel in Frankfurt kommt für den 29Jährigen aber zu früh.
BREMEN/FRANKFURT – Wie gut und ob überhaupt Frank Baumann Poker spielt, ist nicht überliefert. Die nötigen BluffQualitäten für das Kartenspiel bringt der Geschäftsführer von Fußball-Bundesligist Werder Bremen jedenfalls mit. Noch am Donnerstag hatte Baumann eine weitere Verpflichtung in diesem Transfer-Fenster nahezu ausgeschlossen, 24 Stunden später zog er in Nuri Sahin ein echtes Ass aus dem Ärmel.
Am Freitagnachmittag – am letzten Tag der Wechselperiode – gaben die Bremer die Verpflichtung des Mittelfeldspielers von Borussia Dortmund bekannt. Damit landete Werder nach Davy Klaassen und Claudio Pizarro den dritten Transfercoup in diesem Sommer. Der 29-jährige Sahin spielte in seiner Karriere bereits für Real Madrid und den FC Liverpool und gewann mit seinem Heimatverein BVB im Jahr 2011 die deutsche Meisterschaft.
Nach Medienberichten unterschrieb Sahin an der Weser einen Zweijahresvertrag und kostet die Bremer eine Ablösesumme von rund einer Million Euro – damit wäre der 52-malige türkische Nationalspieler ein echtes Schnäppchen. Beim Spiel bei Eintracht Frankfurt an diesem Samstag (15.30 Uhr) wird Sahin noch nicht zum Kader gehören. Trainer Florian Kohfeldt kündigte an, dass der Techniker vermutlich am kommenden Dienstag beim Testspiel der Bremer gegen den FC Emmen in Leer sein Debüt im grün-weißen Trikot geben wird (18.30 Uhr/Hoheellern-Stadion). „Er hat das Potenzial uns noch weiter zu verbessern“, sagte Kohfeldt über Sahin.
„Wir sind froh, dass wir einen Spieler von dieser Qualität von Werder überzeugen konnten“, meinte Baumann. Noch am Vortag hatte er erklärt, dass „auf der Kaufseite voraussichtlich nichts mehr passieren“werde. Doch am Freitagvormittag mussten die Bremer bekanntgeben, dass Ole Käuper nach seiner Sprunggelenksverletzung erst im Oktober wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann und die Besetzung im defensiven Mittelfeld dadurch noch weiter ausgedünnt wird.
In Dortmund kam Sahin nicht mehr zum Zug. Die Identifikationsfigur des BVB sollte und wollte weg – und war deshalb günstig zu haben. „Wir hatten immer betont, dass wir, wenn sich eine interessante Konstellation ergibt, uns damit beschäftigen werden“, so Baumann. „Werder ist ein großer Verein, bei dem man aktuell auch das Gefühl hat, dass hier etwas heranwachsen wird“, meinte Sahin.
Eine Transfer-Überraschung gelang am Freitag auch den Frankfurtern mit der Verpflichtung von Nationaltorwart Kevin Trapp. Der 28Jährige kehrt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis vom französischen Spitzenclub Paris St. Germain zurück und könnte schon an diesem Samstag gegen Werder im EintrachtTor stehen.