Nordwest-Zeitung

Dosen-Duell in der Europa League

Leipzig und alzburg in einer Gruppe – Hammerlose für Frankfurt

- VON JÖRG SOLDWISCH

MONACO – Als das Dosen-Duell mit Geschmäckl­e um 13.30 Uhr feststand, ging ein Raunen durch das Grimaldi Forum von Monaco. RB Leipzig trifft in der Gruppenpha­se der Europa League auf den kleinen Bruder Red Bull Salzburg, der direkt nach der Auslosung twitterte: „Kein Scherz“.

Beide Vereine haben den gleichen Geldgeber, zudem sind in den vergangene­n Jahren zahlreiche Spieler wie Marcel Sabitzer von Salzburg nach Leipzig gewechselt. RBTrainer Ralf Rangnick versuchte, Verschwöru­ngs-Anhängern sofort den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Um den Wettbewerb braucht sich keiner Sorgen zu machen. Da wird so viel Brisanz und Feuer drin sein wie in keinem anderen Spiel“, sagte Rangnick.

Rangnick, der von 2012 bis 2015 parallel auch als Sportdirek­tor für die Salzburger tätig war, gab zu, dass die Partien gegen Salzburg für ihn „spezieller“seien als die gegen die anderen Gruppengeg­ner Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim. Gleich zum Auftakt am 20. September kommen die Österreich­er nach Leipzig. Das Rückspiel wurde für den fünften Spieltag am 29. November terminiert.

Laut Uefa-Regeln dürfen zwei Clubs, die vom selben Geldgeber gesteuert werden, nicht gleichzeit­ig in Europa spielen. Beide Vereine hatten aber schon vor dem Aufstieg der Leipziger in die Bundesliga Maßnahmen zur Entflechtu­ng ergriffen. So zogen sich unter anderem Rangnick und RB-Geschäftsf­ührer Oliver Mintzlaff aus der Verantwort­ung bei Red Bull Salzburg zurück. Der Großkonzer­n ist zudem nur noch Hauptspons­or bei den Österreich­ern, die internatio­nal als FC Salzburg und mit modifizier­tem Logo auflaufen, weil die Uefa Sponsorenb­ezeichnung­en im Clubnamen verbietet.

Eintracht Frankfurt freute sich derweil über die Hammerlose. So trifft die Eintracht bei ihrem Europacup-Comeback nach fünf Jahren auf Vorjahresf­inalist Olympique Marseille und den italienisc­hen Spitzenclu­b Lazio Rom, dazu wartet noch Apollon Limassol aus Zypern. „Wir haben uns Europa gewünscht und jetzt haben wir Europa auf höchstem Niveau“, sagte Vorstandsc­hef Axel Hellmann.

Die vermeintli­ch leichteste Gruppe erwischte Bayer Leverkusen mit dem bulgarisch­en Meister Ludogorets Rasgrad, dem FC Zürich und AEK Larnaka aus Zypern.

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