Hrubesch steht mit DFB-Elf vor Stresstest
Frauen-Nationalmannschaft tritt in WM-Qualifikation auf Island an
REYKJAVIK – Horst Hrubesch ist nicht zu erschüttern. Auch die große Bedeutung des WMQualifikationsspiels der deutschen Fußball-Frauen auf Island wirft den erfahrenen Trainer nicht aus der Bahn. „Wenn ich in solchen Situationen Angst verspüren würde, hätte ich höchstwahrscheinlich schon vor 30 oder 40 Jahren aufgehört. Angst ergibt im Fußball überhaupt keinen Sinn“, sagt der 67-Jährige vor der Partie an diesem Samstag (17 Uhr/ZDF) in Reykjavik.
Hrubesch ist bemüht, vor dem Gruppen-Finale den Druck von seiner jungen Mannschaft zu nehmen. Schließlich ist die Lage durchaus prekär. Die Teilnahme an der WM in Frankreich im kommenden Sommer ist längst kein Selbstläufer mehr. Nur mit einem Erfolg beim Spitzenreiter Island (16 PunkDFBdem te) kann die
Elf (15) vor letzten Spieltag die Tabellenführung erobern und auf den Färöer am kommenden Dienstag den Gruppensieg perfekt machen, der die direkte WM-Qualifikation garantiert. Ansonsten drohen Zitterpartien in einer Playoff-Runde um das letzte Europa-Ticket für die WM. Mit der 2:3-Heimpleite gegen die Isländerinnen im vergangenen Oktober, die das Ende der Amtszeit der dann im März 2018 beurlaubten Bundestrainerin Steffi Jones einläutete, hat sich der zweimalige Weltmeister selbst in Zugzwang gebracht. Dass in Spielführerin und Regisseurin Dzsenifer Marozsan (Lungenembolie) und Abwehrchefin Babett Peter (Muskelverletzung) ausgerechnet jetzt zwei wichtige Stammkräfte fehlen, macht die Aufgabe nicht leichter.
Das Stadion Laugardalsvöllur ist mit 15 000 Zuschauern ausverkauft. Die Euphorie beim Gastgeber, der sich erstmals für eine WM qualifizieren kann, ist groß. „Das ganze Land wird mit uns fiebern. Wir stehen kurz vor unserem Ziel“, sagte Nationalspielerin Sif Atladottir, Tochter des ehemaligen Bundesligaprofis Atli Edvaldsson.