Nordwest-Zeitung

„Wir müssen schneller werden“

Althusmann auf dem Niedersäch­sischen Hafentag in Leer

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

Die Planung großer Zukunftspr­ojekte darf nach Meinung des irtschafts­ministers nicht Jahrzehnte dauern. Er plädierte für mehr Tempo bei der Umsetzung.

LEER – Lob für den aktuellen Zustand der maritimen Wirtschaft in Niedersach­sen, ein optimistis­cher Blick in die Zukunft und konkrete Forderunge­n für die notwendige­n Schritte zur Weiterentw­icklung: Vor etwa 300 Gästen aus Politik und Wirtschaft verteilte Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann (CDU) am Freitag auf dem Niedersäch­sischen Hafentag Kompliment­e, versprach Hilfe und Unterstütz­ung der Landesregi­erung und forderte mehr Anstrengun­gen des Bundes.

So könne es sich ein Industrie- und Exportland wie Deutschlan­d nicht leisten, wenn die Planung großer Zukunftspr­ojekte Jahrzehnte dauerten. Planung und Genehmigun­g müssten dringend schneller werden, sonst

werde man internatio­nal abgehängt.

Jetzt gelte es, beispielsw­eise die Digitalisi­erung mit aller Macht voranzubri­ngen. Niedersach­sen werde 50 Millionen Euro dafür ausgeben, um die Glasfaser- und BreitbandI­nfrastrukt­ur zu verbessern. Funklöcher müssten bald der Vergangenh­eit angehören. Bis 2021 sollen alle Seehäfen mit höchster Leistungsf­ähigkeit ans Netz gebracht werden.

Wichtige strategisc­he Entscheidu­ngen müssten in naher Zukunft zum Thema Flüssig-Erdgas getroffen werden. Er stehe mit der Bundesregi­erung in Kontakt, um den Fokus in diesem Zusammenha­ng auf die niedersäch­sischen Häfen Stade und Wilhelmsha­ven zu richten – auch wenn Schleswig-Holstein mit dem Standort Brunsbütte­l in der öffentlich­en Wahrnehmun­g etwas weiter sei. Tat- sächlich seien Wilhelmsha­ven und Stade ebenfalls sehr gut als Terminal-Standorte für die Versorgung mit dem Treibstoff der Zukunft bestens geeignet.

Die Unterstütz­ung der niedersäch­sischen Seehäfen werde sich Niedersach­sen künftig 40 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen – und erstmals würde künftig auch die kommunale Hafen-Infrastruk­tur gefördert.

Sehr zufrieden äußerte sich Althusmann über die Umschlagse­ntwicklung in den Häfen. Zwar habe es in den ersten sechs Monaten des Jahres ein leichtes Minus gegeben, doch das werde mit Sicherheit in der zweiten Jahreshälf­te ausgeglich­en.

Ausgesproc­hen erfreut war der Wirtschaft­sminister über die Entwicklun­g im Wilhelmsha­vener Containerh­afen JadeWeser-Port, wo im ersten Halbjahr 291 778 Container abgefertig­t wurden – ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Althusmann: „Damit kommt die zweite Ausbaustuf­e in greifbare Nähe.“Außerdem seien dort weitere Investitio­nen in die Infrastruk­tur vorgesehen.

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