„Wir müssen schneller werden“
Althusmann auf dem Niedersächsischen Hafentag in Leer
Die Planung großer Zukunftsprojekte darf nach Meinung des irtschaftsministers nicht Jahrzehnte dauern. Er plädierte für mehr Tempo bei der Umsetzung.
LEER – Lob für den aktuellen Zustand der maritimen Wirtschaft in Niedersachsen, ein optimistischer Blick in die Zukunft und konkrete Forderungen für die notwendigen Schritte zur Weiterentwicklung: Vor etwa 300 Gästen aus Politik und Wirtschaft verteilte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Freitag auf dem Niedersächsischen Hafentag Komplimente, versprach Hilfe und Unterstützung der Landesregierung und forderte mehr Anstrengungen des Bundes.
So könne es sich ein Industrie- und Exportland wie Deutschland nicht leisten, wenn die Planung großer Zukunftsprojekte Jahrzehnte dauerten. Planung und Genehmigung müssten dringend schneller werden, sonst
werde man international abgehängt.
Jetzt gelte es, beispielsweise die Digitalisierung mit aller Macht voranzubringen. Niedersachsen werde 50 Millionen Euro dafür ausgeben, um die Glasfaser- und BreitbandInfrastruktur zu verbessern. Funklöcher müssten bald der Vergangenheit angehören. Bis 2021 sollen alle Seehäfen mit höchster Leistungsfähigkeit ans Netz gebracht werden.
Wichtige strategische Entscheidungen müssten in naher Zukunft zum Thema Flüssig-Erdgas getroffen werden. Er stehe mit der Bundesregierung in Kontakt, um den Fokus in diesem Zusammenhang auf die niedersächsischen Häfen Stade und Wilhelmshaven zu richten – auch wenn Schleswig-Holstein mit dem Standort Brunsbüttel in der öffentlichen Wahrnehmung etwas weiter sei. Tat- sächlich seien Wilhelmshaven und Stade ebenfalls sehr gut als Terminal-Standorte für die Versorgung mit dem Treibstoff der Zukunft bestens geeignet.
Die Unterstützung der niedersächsischen Seehäfen werde sich Niedersachsen künftig 40 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen – und erstmals würde künftig auch die kommunale Hafen-Infrastruktur gefördert.
Sehr zufrieden äußerte sich Althusmann über die Umschlagsentwicklung in den Häfen. Zwar habe es in den ersten sechs Monaten des Jahres ein leichtes Minus gegeben, doch das werde mit Sicherheit in der zweiten Jahreshälfte ausgeglichen.
Ausgesprochen erfreut war der Wirtschaftsminister über die Entwicklung im Wilhelmshavener Containerhafen JadeWeser-Port, wo im ersten Halbjahr 291 778 Container abgefertigt wurden – ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Althusmann: „Damit kommt die zweite Ausbaustufe in greifbare Nähe.“Außerdem seien dort weitere Investitionen in die Infrastruktur vorgesehen.