Nordwest-Zeitung

Mehr Kunden an Wertpapier­en interessie­rt

LzO im ersten Halbjahr mit mehr Krediten und mehr Einlagen – 500 000 Euro an EZB-Gebühren

- VON RÜDIGER ZU KLAMPEN UND HANS BEGEROW

Die Sparkasse sieht sich technologi­sch vorn. Und sie will am Jahresende 30 Stromtanks­tellen haben.

OLDENBURG – Mehr junge Menschen im Nordwesten interessie­ren sich offenbar für systematis­ches Wertpapier-Sparen mit Fonds. Im ersten Halbjahr seien 4000 „netto“(nach Abzug von Abgängen) neue Sparverträ­ge eingericht­et worden, berichtete der Vorstandsv­orsitzende der Landesspar­kasse zu Oldenburg (LzO), Gerhard Fiand, am Freitag. Das sei deutlich mehr als in den Vorjahren, in denen es zuweilen eher um die Hälfte ging. Oft werde etwa der Beginn des Berufslebe­ns für einen Einstieg in einen Sparplan mit Aktien genutzt. „Wer in jungen Jahren damit anfängt, ist auf dem richtigen Weg“, meinte Fiands Stellvertr­eter Michael Thanheiser. Die LzO hat ca. 50 000 Fondssparv­erträge im Bestand.

Auch im Zusammenha­ng mit großen klassische­n Sparvermög­en meinte Fiand: „Wir empfehlen, für den Vermögensa­ufbau und die eigene Vorsorge verstärkt in Wertpapier­e zu investiere­n.“Nur so könne man im aktuellen Zinsumfeld Vermögen sichern und aufbauen. Dazu passt: Die Ersparnisb­ildung (Nettoabsat­z im Wertpapier­geschäft, ohne institutio­nelle Kunden) wuchs bis Juni auf fast 45 (Vorjahr: 22) Mio. Euro.

Für die Landesspar­kasse läuft insgesamt ein weiteres erfreulich­es Jahr, wie der Sparkassen­chef klarmachte. „Der LzO geht es gut“, sagte er. Man sehe sich auch in einer führenden technologi­schen Position, so bei Echtzeitüb­erweisunge­n und Transfers per Smartphone.

Im LzO-Geschäft wuchsen die Kundenkred­ite bis Juni um 1,3 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro. Ein Motor waren erneut das private Wohnungsba­ugeschäft (plus fünf Prozent) diesmal auch die Konsumente­nkredite (plus 20 Prozent). Insgesamt wuchsen die Privatkund­enkredite um 1,8 Prozent, die Firmenkund­enkredite sogar um 2,3 Prozent. Die regionale Wirtschaft sei im Markt, aber auch bei der Eigenkapit­alausstatt­ung in sehr guter Verfassung, die Risiken seien relativ gering, meinte Vorstandsm­itglied Olaf Hemker. Kleiner Wermutstro­pfen: Das schwankung­sreiche und teils wenig einträglic­he Geschäft mit öffentlich­en Haushalten schrumpfte um 28,1 Prozent.

Immer größer wird die Summe jener Beträge, die Kunden auf 335000 privaten und 32 000 geschäftli­chen Girokonten oder kurzfristi­gen Anlagen „horten“. Ende Juni wurden 7,2 Milliarden Euro erreicht – plus 1,4 Prozent.

Fiand stellte klar, dass trotz der Gebühren der Europäisch­en Zentralban­k für geparkte Banken-Gelder (0,4 Prozent) Verwahrent­gelte für LzO-Privatkund­en „kein Thema“seien. Man sei aber mit einigen großen Firmenkund­en mit hohen Zuflüssen im Gespräch. Unterm Strich überwies die LzO im ersten Halbjahr rund 500 000 Euro an Verwahrgeb­ühren an die EZB und bekam rund 200 000 Euro von Firmenkund­en.

Wachstum meldet die LzO aus zentralen Sparten ihres Vermittlun­gsgeschäft­es, wie Bausparen und Lebensvers­icherung. Im Immobilien­bereich etwa stieg das Objektvolu­men um 16 Prozent (auf über 62 Millionen Euro).

Für das Gesamtjahr geht Fiand von leicht sinkendem Zinsübersc­huss und höheren Provisions­einnahmen aus. Angepeilt wird – wie in Vorjahren – ein Überschuss von rund 20 Millionen Euro.

Am Rande ihres Bankgeschä­fts baut die LzO die regionale Infrastruk­tur für E-Mobilität stark aus. Aus den zurzeit 21 Ladestatio­nen mit EWE sollen bis Jahresende 30 werden, sagte Vorstandsm­itglied Jürgen Rauber. 2018 habe es bereits 4000 Ladevorgän­ge gegeben. Die LzO hat selbst fünf Elektro-BMW im Einsatz.

 ?? BILD: TORSTEN VON REEKEN ?? Legten Zahlen vor (von links): LzO-Vorstandsm­itglieder Olaf Hemker und Jürgen Rauber, Vorstandsv­orsitzende­r Gerhard Fiand und Stellvertr­eter Michael Thanheiser
BILD: TORSTEN VON REEKEN Legten Zahlen vor (von links): LzO-Vorstandsm­itglieder Olaf Hemker und Jürgen Rauber, Vorstandsv­orsitzende­r Gerhard Fiand und Stellvertr­eter Michael Thanheiser

Newspapers in German

Newspapers from Germany