Nordwest-Zeitung

Wenn nur noch die Erinnerung bleibt

Viele bekannte Marken sind längst vom Markt verschwund­en

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KÖLN/SPX – Saab, Lancia, Hummer oder Wartburg – auch die jüngere Vergangenh­eit bietet eine Vielzahl von Bespielen, bei denen einst glorreiche Automarken aufgrund verfehlter Strategien oder wirtschaft­licher Umbrüche auf dem „Müllhaufen der Geschichte“landeten.

Zu den schillernd­sten Verlierern der jüngeren Vergangenh­eit gehören Sportwagen­marken, wie etwa die deutschen Hersteller Wiesmann und Artega mit dem GT. Die in Delbrück beheimatet­e Artega GmbH strauchelt­e einige Jahre, bis dann 2012 endgültig Insolvenz angemeldet wurde. Gänzlich abgewickel­t wurde die Marke noch nicht, ein Neustart wurde mehrfach angedeutet, der allerdings weiterhin auf sich warten lässt.

Ebenfalls einen Neustart angekündig­t hat die Marke Wiesmann, die 2014 die Produktion beendete. Investoren aus Großbritan­nien wollen ab 2019 die gut 30-jährige Tradition der Sportwagen aus DülTrabant men fortsetzen.

Die englische Traditions­marke MG musste im Zuge der Rover-Pleite im Jahr 2005 vom deutschen Markt abtreten. Dort sind 2006 chinesisch­e Investoren eingestieg­en, die ihre Autos aus chinesisch­er Produktion zur Endmontage ins Traditions­werk nach England schicken, um sie dort auch als MG-Modelle zu verkaufen. Mit den traditione­llen Werten der Marke haben diese allerdings nichts mehr gemeinsam. Das 60 Jahre alte Unternehme­n TVR soll Ende 2018 ein neues Modell auf den Markt bringen.

Ziemlich sicher nicht mehr zurückkomm­en wird die vom Automobilw­erk Eisenach AWE produziert­e DDR-Marke Wartburg. Bereits kurz nach der deutschen Wiedervere­inigung, im April 1991, wurde die traditions­reiche Produktion unter der Regie der Treuhandan­stalt abgewickel­t.

Nur wenige Wochen nach dem Ende des Wartburgs folgte der Produktion­sstopp des in Zwickau. Mit einer Wiederbele­bung ist ebenfalls kaum mehr zu rechnen, obwohl 2009 die Trabant nT GmbH einen Neuzeit-Trabi mit E-Antrieb ins Spiel brachte. Doch bislang blieb es bei einem Prototypen.

Völlig erfolglos geblieben sind die chinesisch­en Hersteller. Von Shuaghuan, Landwind und selbst von Brilliance spricht keiner mehr. Auch nicht von Proton (Malaysia), das hierzuland­e nur 2000 seiner Mitsubishi-Lizenznach­bauten absetzen konnte.

Deutlich erfolgreic­her war der japanische Hersteller Daihatsu, der bereits 1977 erste Fahrzeuge nach Deutschlan­d importiert­e. 1998 wurde Daihatsu Teil von Toyota, Anfang 2013 folgte die Schließung der Deutschlan­dzentrale.

Ähnlich erging es dem koreanisch­en Hersteller Daewoo. Ende der 90er-Jahre folgte die Übernahme durch General Motors. Ab 2005 wurden die Autos in Chevrolet umbenannt.

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BILD: WIESMANN Sportwagen aus Dülmen: Bei Wiesmann ging es 2014 nicht mehr weiter. Nach gut 30 Jahren war Schluss.

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