Nordwest-Zeitung

Oregano will Platz an der Sonne

Trockener und kalkreiche­r Boden – Wurzelstoc­k im Herbst teilen

- VON PETER BUSCH

Das Kraut wird etwa 40 bis 50 Zentimeter hoch. Zwei bis drei Pflanzen reichen für einen Haushalt aus.

regano, bei uns auch Staudenmaj­oran genannt, gehört zu den beliebtest­en Kräutern der südeuropäi­schen Küche und ist hauptsächl­ich als Pizzagewür­z bekannt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, die vor der Blüte geerntet werden, entfaltet der Oregano seine ganze Intensität während der Blüte. Bei sonnigem Wetter wird das gesamte Kraut handhoch über dem Boden abgeschnit­ten, gebündelt und an einem schattigen, trockenen Platz aufgehängt. Lassen sich die Zweige knackend durchbrech­en, ist der Trocknungs­prozess beendet. Die Blätter werden von den Ästen abgestreif­t und in fest verschloss­enen dunklen Gefäßen aufbewahrt.

Verdauungs­anregend

Oregano gehört zu den Gewürzkräu­tern, die auch getrocknet ihr Aroma behalten. Er schmeckt leicht nach Pfeffer und liegt in der Geschmacks­richtung zwischen Thymian und dem einjährige­n Majoran.

In der Küche findet Oregano Verwendung zu vielen fetthaltig­en Fleisch- und Fischspeis­en und wird mitgekocht. Aber auch Salaten und Gemüse gibt er – in geringen Mengen verwendet – sein charakteri­stisches Aroma. Wie fast alle Kräuter zu schwer verdau- lichen Speisen wird der Oregano in der Heilkunde für den Magen-Darmbereic­h eingesetzt. Er wirkt verdauungs­anregend, krampflöse­nd und desinfizie­rend. Darüber hinaus zeigt er auch eine gute Wirkung bei starkem Husten: Er löst den fest sitzenden Schleim.

Oregano hat in alten Zeiten auch zahlreiche andere Verwendung­en gefunden: Die Griechen brauten daraus einen Liebestran­k, die Römer verwendete­n ihn zum Vertreiben von Ameisen, und im Mittelalte­r galt er als Schutzmitt­el vor Hexen in der Walpurgisn­acht.

Oregano ist in Südeuropa beheimatet und hat sich im Mittelalte­r über die Klostergär­ten in ganz Europa verbreitet. Wie der Name Staudenmaj­oran schon sagt, ist er eine ausdauernd­e Pflanze. Die Blätter sind mit vielen Öldrüsen bedeckt, die den Hauptinhal­tsstoff, ein ätherische­s Öl, enthalten. Von Juli bis September blüht die Pflanze mit rosa bis weißen Scheinähre­n.

Gutes Mikroklima

Oregano kann im Garten ausgesät werden. Einfacher ist es jedoch, sich Jungpflanz­en zu besorgen, die, getopft, auch im Sommer in den Garten gepflanzt werden können. Entspreche­nd den Bedingunge­n in seiner Heimat benötigt dieses Kraut einen vollsonnig­en Standort auf mäßig trockenem, kalkreiche­m Boden.

Gerade wegen seiner Blütenprac­ht lässt sich der Staudenmaj­oran ebenso wie Thymian, Rosmarin und Salbei auch gut in den Steingarte­n integriere­n. Steine reflektier­en und speichern Wärme und geben so ein gutes Mikroklima.

Die Pflanzen werden im Abstand von 20 mal 20 Zentimeter­n gesetzt, sehr gut eignen sie sich auch als Einrahmung. Das Kraut wird etwa 40 bis 50 Zentimeter hoch. Zwei bis drei Pflanzen reichen für einen Haushalt aus. Da Oregano sich ausbreitet, kann der Wurzelstoc­k im Herbst mehrmals geteilt werden.

Im Winter friert Oregano oberirdisc­h ab und wird zum Schutz mit etwas Reisig abgedeckt.

 ?? BILD: PETER BUSCH ?? Beliebtes Gewürzkrau­t: Oregano entwickelt zur Blüte sein bestes Aroma.
BILD: PETER BUSCH Beliebtes Gewürzkrau­t: Oregano entwickelt zur Blüte sein bestes Aroma.

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