Nordwest-Zeitung

Viele Deutsche sind Bewegungsm­uffel

42,2 Prozent nicht aktiv genug – So viel Sport sollten Sie machen

- VON FABIAN NITSCHMANN

GENF – Immer mehr Menschen aus reicheren Ländern bewegen sich nicht genug. Unter anderem in Deutschlan­d ist die Zahl der Menschen, die zu wenig Sport treiben oder im Alltag nicht ausreichen­d körperlich aktiv sind, zuletzt um mehr als 15 Prozent gestiegen, wie Forscher der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO in einer am Mittwoch im Fachmagazi­n „The Lancet Global Health“veröffentl­ichten Studie zeigen. 2016 bewegten sich demnach 42,2 Prozent der Deutschen nicht genug. Unter den wirtschaft­lich vergleichb­aren Staaten sind nur die Portugiese­n, Neuseeländ­er und Zyprioten fauler.

Reiche Länder betroffen

Weltweit betrug der Anteil der körperlich inaktiven Menschen im Jahr 2016 27,5 Prozent – lediglich ein Prozent weniger als 15 Jahre zuvor. Menschen in reicheren Ländern sind dabei meist weniger aktiv (rund 37 Prozent) als Menschen in ärmeren Ländern (rund 16 Prozent).

Die wenigsten Probleme mit körperlich inaktiven Menschen gibt es in Uganda (5,5 Prozent), Mosambik, Lesotho und Tansania, die größten in Kuwait (67 Prozent), Amerikanis­ch-Samoa, Saudi-Arabien und Irak.

Nach Ansicht der WHO ist körperlich ausreichen­d aktiv, wer sich in der Woche 150 Minuten bewegt oder 75 Minuten Sport treibt. Um durch Sport oder Bewegung die Gesundheit zu verbessern, sollten sich Erwachsene laut WHO allerdings doppelt so viel bewegen.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation hat sich zum Ziel gesetzt, die körperlich­e Aktivität der Menschen bis 2030 deutlich zu steigern. Es müssten dringend Maßnahmen getrof- fen und entspreche­nde Anreize geschaffen werden, damit sich die Menschen mehr bewegen, hieß es in der neuen Studie.

Politik aufgeforde­rt

Die WHO fordert in der Studie die Politik auf, die körperlich­e Aktivität der Bevölkerun­g zu fördern. In einem Aktionspla­n schlägt die Weltgesund­heitsorgan­isation unter anderem vor, die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfah­rer im Straßenver­kehr zu verbessern und für mehr Sportangeb­ote und Sportstätt­en zu sorgen.

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