Nordwest-Zeitung

Fahndung nach russischen Agenten Premier bezeichnet Attentat als von höherer Stelle abgesegnet

- VON SILVIA KUSIDLO UND CHRISTOPH MEYER

LONDON/MOSKAU – Zwei russische Agenten sollen den Giftanschl­ag auf den ehemaligen russischen Spion Sergej Skripal verübt haben. Das teilte die britische Premiermin­isterin Theresa May am Mittwoch im Parlament mit.

Zuvor hatten Polizei und Staatsanwa­ltschaft Fahndungsf­otos und Namen von zwei russischen Verdächtig­en veröffentl­icht. Gesucht werden nun per internatio­nalem Haftbefehl Alexander Petrow und Ruslan Boschirow. Die britische Polizei geht jedoch davon aus, dass es sich dabei nicht um die echten Namen der beiden Männer handelt. Die Verdächtig­en seien etwa 40 Jahre alt.

„Wir haben jetzt ausreichen­d Beweise, um Anklagen zu erheben“, sagte der Chef der britischen Anti-TerrorPoli­zei, Neil Basu. Scotland Yard bat die Bevölkerun­g um Hinweise.

May zufolge sollen die Verdächtig­en Mitglieder des russischen Militärgeh­eimdienste­s GRU sein, für den auch Skripal einst tätig war. Sie machte erneut den Kreml für den Anschlag verantwort­lich. „Das war keine nichtautor­isierte Operation. Sie war so gut wie sicher außerhalb des GRU von höherer Stelle im russischen Staat abgesegnet“, sagte sie.

Vater und Tochter Skripal waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im südenglisc­hen Salisbury entdeckt worden. Sie waren mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Beide entkamen nur knapp dem Tod.

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BILD: POLIZEI LONDON Die Fahndungsf­otos: Alexander Petrow (links) und Ruslan Boschirow

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