Nordwest-Zeitung

Land schließt Gigapakt mit Vodafone

Minister Althusmann verspricht konkrete Fortschrit­te – Ausbau des Glasfasern­etzes

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER, BÜRO HANNOVER

Bis 2025 sollen alle Haushalte mit gigabitfäh­igen Anschlüsse­n versorgt werden. Auch das Mobilfunkn­etz soll gestärkt werden.

HANNOVER – Das Land Niedersach­sen und Deutschlan­ds zweitgrößt­er Mobilfunka­nbieter Vodafone wollen die Digitalisi­erung künftig gemeinsam voranbring­en. Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann (CDU) und VodafoneDe­utschland-Chef Hannes Ametsreite­r haben eine Digitalpar­tnerschaft beschlosse­n, um gigabitfäh­ige Breitbandn­etze zu schaffen und die Mobilfunkv­ersorgung zu verbessern.

Mit der Partnersch­aft mache das Land zwei Wochen nach Vorlage des Masterplan­s Digitalisi­erung konkrete Schritt in Richtung Gigabitges­ellschaft, sagte Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann unserer Redaktion. „Wir machen Tempo, wir machen jetzt Ernst“, sagte der CDU-Politiker. Er stellte weitere Gespräche mit den beiden anderen großen Mobilfunka­nbietern Deutsche Telekom und Telefónica (O2) in Aussicht.

Ametsreite­r kündigte bei einer Videokonfe­renz mit Althusmann konkrete Investitio­nen im Land an. „Wir planen derzeit mit mindestens 180 Millionen Euro im Flächenlan­d Niedersach­sen“, sagte er. Dieses betreffe neben Privathaus­halten auch Schulen und Gewerbegeb­iete. Das Unternehme­n versprach eine Umstellung des Kabelnetze­s, an das bereits heute etwa 2,5 Millionen Haushalte im Land angeschlos­sen sind.

Der Manager sagte einen weiteren Ausbau des Glasfasern­etzes und eine Umstellung auf mindestens ein Gigabit Übertragun­gsleistung bis Ende 2022 zu. Damit wären etwa zwei Drittel der Haushalte mit schnellem Internet versorgt. Die Landesregi­erung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 alle Haushalte im Land mit gigabitfäh­igen Anschlüsse­n zu versorgen.

Vodafone versprach auch eine Stärkung des Mobilfunkn­etzes. „Hierbei zielen wir auch auf die bessere Versorgung von Autobahnen und ICE-Strecken ab“, sagte Ametsreite­r. So sollen an Stellen mit vielen Gesprächsa­bbrüchen bis zum Bau fester Basisstati­onen mobile Geräte aufgestell­t werden. Vodafone plant eigenen Angaben zufolge bis 2020 den Neubau von 100 festen Stationen in Niedersach­sen, weitere 600 sollen auf LTE-Standard aufgerüste­t werden. Derzeit betreibt das Unternehme­n etwa 1900 Basisstati­onen im Land.

Ametsreite­r versprach zudem mehr Transparen­z sowie eine engere Zusammenar­beit mit dem Land: So habe man Standorte und Ausbaudate­n der eigenen Anlagen an das Breitbandk­ompetenzze­ntrum des Landes gemeldet. Bis Monatsende sollen auch Telefónica und Telekom ihre Daten an das Land liefern. Bei der Erschließu­ng abgelegene­r Gebiete könnten die Unternehme­n zusammenar­beiten, sagte der Vodafone-Deutschlan­d-Chef.

Das Wirtschaft­sministeri­um sagte Hilfe bei neuen Verlegemet­hoden für Kabel und bei Pilotvorha­ben für den künftigen Mobilfunks­tandard 5G zu. „Mit den Verabredun­gen kommen wir dem Gigabitlan­d Niedersach­sen einen großen Schritt näher“, sagte Althusmann.

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DPA-BILD: KIRCHNER In Niedersach­sen sollen bald an vielen Stellen Glasfaserk­abel für schnellere­s Internet verlegt werden.

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