Nordwest-Zeitung

Finanzamt wird stüc(weise abgerissen

Staatliche­s Baumanagem­ent plant Mammutproj­ekt – Arbeiten über mehrere Jahre

- VON THOMAS HUSMANN

Das Ausschreib­ungsverfah­ren läuft. Das Niedersäch­sische Finanzmini­sterium hat 12,7 Millionen Euro bewilligt.

OLDENBURG – Der Abriss des Finanzamte­s an der 91er-Straße wird das Stadtbild am Pferdemark­t über Jahre hinweg prägen. Die Arbeiten sind aufwendig, weil zunächst Schadstoff­e wie Asbest, die in den 70er-Jahren verbaut worden sind, aus dem Gebäude herausgeho­lt und entsorgt werden müssen. „Erst dann erfolgt der eigentlich­e Abriss“, erklärte Alexandra BuschMaaß vom Staatliche­n Baumanagem­ent Ems-Weser am Mittwoch während einer Pressekonf­erenz, auf der das Projekt vorgestell­t wurde.

Die Ausmaße der drei Gebäude, die auf einer gemeinsame­n Bodenplatt­e stehen, beeindruck­en. „Der Hauptturm ist 34 Meter hoch und verfügt über acht Geschosse plus Staffelges­choss“, sagt Projektlei­ter Jörg Rütemann vom Baumanagem­ent. Der umbaute Raum beträgt 50 000 Kubikmeter. Zum Vergleich: Ein 7140 Quadratmet­er großes Fußballfel­d müsste mit einer sieben Meter hohen Erdschicht bedeckt werden.

Das Niedersäch­sische Finanzmini­sterium hat am 21. August 2018 den Bauauftrag erteilt, berichtete Klaus Wieting, Leiter der Baumanagem­ents. 12,7 Millionen Euro soll der Abriss kosten, das Projekt sei nun europaweit ausgeschri­eben worden. Die Angebote müssen bis zum 9. Oktober eingereich­t werden, danach erfolgt eine Bewertung und Prüfung, der Bauauftrag könnte Ende November erfolgen, sagte Wieting weiter. Die ersten Arbeiten und das Einrichten der Baustelle könnten dann im Dezember beginnen. „Wenn alles glatt läuft“, verwies Wieting auf mögliche Klagen von Unternehme­n, die in einem Vergabever­fahren unterlegen seien.

Parallel dazu würden in einem Beweissich­erungsverf­ahren die unmittelba­ren Nachbarn des ehemaligen Finanzamte­s in der Georgstraß­e, Heiligenge­iststraße und den Heiligenge­isthöfen angeschrie­ben. Ein Gutachter werde dann den Zustand der Häuser vor und nach dem Abriss des Finanzamte­s dokumentie­ren. Beteiligt in diesem Verfahren wird auch die Bahn, deren Brücke über den Pferdemark­t direkt am Finanzamt vorbeiführ­t.

Details zum Abriss konnte Wieting nicht bekanntgeb­en, das Ergebnis der Ausschreib­ung müsse abgewartet werden, in dem die Unternehme­n ihre Konzepte vorstellte­n. Die Schadstoff­sanierung des Gebäudes werde aber wohl abschnitts­weise erfolgen. Schadstoff­e werden nicht in die Umgebung gelangen, versprach Busch-Maaß.

In der Stadt gibt es das Gerücht, dass das Finanzamt auf Sicht in die Innenstadt zurückkehr­en könnte – und zwar für den Fall, dass die Öffentlich­e gegenüber dem jetzigen Hauptstand­ort am Staugraben an der Moslestraß­e eine neue Zentrale errichten sollte. Hierzu hieß es bei den Öffentlich­en Versicheru­ngen aber lediglich, es gebe Überlegung­en für einen Ausbau am jetzigen Standort oder einem Neubau an der Moslestraß­e, in die auch die Stadt einbezogen sei. Ein Zusammenha­ng mit möglichen Plänen für das Finanzamt wurde aber nicht bestätigt.

 ?? BILD: THOMAS HUSMANN ?? Stehen vor einer Mammutaufg­abe (v.l.): Klaus Wieting (Leiter Staatliche­s Baumanagem­ent Ems-Weser), Alexandra BuschMaaß (Baumanagem­ent) und Projektlei­ter Jörg Rütemann planen den Abriss des Finanzamte­s..
BILD: THOMAS HUSMANN Stehen vor einer Mammutaufg­abe (v.l.): Klaus Wieting (Leiter Staatliche­s Baumanagem­ent Ems-Weser), Alexandra BuschMaaß (Baumanagem­ent) und Projektlei­ter Jörg Rütemann planen den Abriss des Finanzamte­s..

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