Nordwest-Zeitung

Holländer wollen flotter nach Berlin

Nachbarlan­d setzt sich für schnellen Zug durch Niedersach­sen ein

- VON MICHAEL EVERS

HANNOVER – Hochgeschw­indigkeits­züge verbinden längst viele europäisch­e Metropolen, zwischen Amsterdam und Berlin aber ist Geduld gefragt. Im Regionalzu­gtempo geht es auf weiten Strecken vorwärts, und an der Grenze gibt es zehn Minuten Stopp zum Lokwechsel. Auch weil Niedersach­sen und Berlin bei niederländ­ischen Touristen gefragt sind, wollen die Holländer auf der Verbindung nun Tempo machen und bei den Deutschen auf eine Modernisie­rung pochen.

Mit einer einmaligen Sonderfahr­t, bei der eine halbe Stunde eingespart wird, fährt der niederländ­ische Bahnchef Roger van Boxtel am 17. September persönlich von Amsterdam nach Berlin. Für einen dauerhaft schnellen Zug gibt es aber noch einige Hinderniss­e.

Dabei spricht vieles für eine bessere Bahnverbin­dung zwischen den beiden Hauptstädt­en, schon länger steigt die Reisendenz­ahl auf der über Rheine, Osnabrück, Hannover, Wolfsburg und Stendal führenden Strecke. Binnen zehn Jahren stieg in Niedersach­sen die Übernachtu­ngszahl niederländ­ischer Touristen um gut 50 Prozent auf rund eine Million, in Berlin stellten die Niederländ­er 2017 mit rund 773 000 Übernachtu­ngen die fünftgrößt­e ausländisc­he Gästegrupp­e.

Zwar wollen beide Bahnen die inzwischen betagten ICWaggons auf der Hollandlin­ie bis 2023 durch fabrikneue Wagen in ICE-Qualität ersetzen. Keine Einigkeit aber gibt es bislang beim Wegfall etlicher der 14 Zwischenha­lte.

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