Auf guten Start folgt Marathon
Nach 0:0 gegen Frankreich steht Sonntag Testspiel gegen Peru an
Löw will gegen Peru drei Debütanten spielen lassen. Ho99enheims Mäzen Hopp sagt, warum er sich über die Anstoßzeit ärgert.
MÜNCHEN/SINSHEIM – Nach ausgiebiger Regeneration und einer kurzen Sitzung vor dem Mittagessen gönnte Joachim Löw seinen Spielern am Freitag in München ein paar Stunden Freizeit. Manuel Neuer, Mats Hummels und Co. hatten sich die schöpferische Pause verdient. Doch das respektable 0:0 gegen Weltmeister Frankreich zum Nations-League-Auftakt war für das tief gefallene DFB-Team nach dem WM-Desaster allenfalls ein Anfang.
Das weiß auch der Bundestrainer. „Wir glauben jetzt nicht, dass mit einem einzigen Spiel alles vergessen ist. Wir müssen weiterhin gute Ergebnisse erzielen“, sagte Löw, dessen Team sich an d$esem Sonntag (20.45 Uhr/ RTL) in Sinsheim im Testspiel gegen Peru die nächste Chance zur Wiedergutmachung bietet. Fehlen wird dabei Leroy Sané. Er reiste am Freitag aus dem Teamhotel nach Rücksprache mit Löw ab. Sanés Freundin erwartet in den nächsten Tagen ein Kind.
Die Defensive stand gegen den Weltmeister durchaus sicher, deutlich erkennbar waren dagegen die anhaltenden Probleme nach vorne. Es fehlte bei allem Bemühen von Joshua Kimmich oder Toni Kroos oft der Mut oder die zündende Idee – und ein Vollstrecker. Nicht schlimm, fand Toni Kroos (links) und Mats Hummels bedanken sich nach dem Spiel gegen Weltmeister Frankreich beim Münchner Publikum für die Unterstützung.
Hummels. Zunächst einmal müsse man die „einfachen Sachen“wieder machen, dann kämen irgendwann auch wieder „die Kabinettstückchen in der Offensive dazu“.
Schon gegen Peru? Löw kündigte den Einsatz seiner Neulinge Kai Havertz, Thilo Kehrer und Nico Schulz an. Gegen die Franzosen hatte der 58-Jährige noch ausschließlich WM-Verlierern
vertraut. Spieler wie Hummels, Kroos oder Jerome Boateng seien mit ihrer Klasse weiterhin „extrem wichtig“, begründete Löw seine Wahl. Der Einbau junger Akteure sei ein Prozess, „der nicht von heute auf morgen geht“.
Dietmar Hopp hat derweil die späte Anstoßzeit in Sinsheim kritisiert. „Ich bedauere, dass das Spiel um 20.45 Uhr an einem Sonntagabend stattfindet“,
sagte der Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim: „Das ist schade, weil viele, vor allem viele Kinder, nicht kommen können.“Der 78-Jährige, der den Bau des Hoffenheimer Bundesliga-Stadions finanziert hatte, hätte sich gewünscht, „dass es um 18 Uhr stattfindet“. Trotz der späteren Uhrzeit ist die Partie, zu der 25 494 Zuschauer erwartet werden, ausverkauft.