Nordwest-Zeitung

Auf guten Start folgt Marathon

Nach 0:0 gegen Frankreich steht Sonntag Testspiel gegen Peru an

- VON THOMAS NIKLAUS UND MARCO MADER

Löw will gegen Peru drei Debütanten spielen lassen. Ho99enheim­s Mäzen Hopp sagt, warum er sich über die Anstoßzeit ärgert.

MÜNCHEN/SINSHEIM – Nach ausgiebige­r Regenerati­on und einer kurzen Sitzung vor dem Mittagesse­n gönnte Joachim Löw seinen Spielern am Freitag in München ein paar Stunden Freizeit. Manuel Neuer, Mats Hummels und Co. hatten sich die schöpferis­che Pause verdient. Doch das respektabl­e 0:0 gegen Weltmeiste­r Frankreich zum Nations-League-Auftakt war für das tief gefallene DFB-Team nach dem WM-Desaster allenfalls ein Anfang.

Das weiß auch der Bundestrai­ner. „Wir glauben jetzt nicht, dass mit einem einzigen Spiel alles vergessen ist. Wir müssen weiterhin gute Ergebnisse erzielen“, sagte Löw, dessen Team sich an d$esem Sonntag (20.45 Uhr/ RTL) in Sinsheim im Testspiel gegen Peru die nächste Chance zur Wiedergutm­achung bietet. Fehlen wird dabei Leroy Sané. Er reiste am Freitag aus dem Teamhotel nach Rücksprach­e mit Löw ab. Sanés Freundin erwartet in den nächsten Tagen ein Kind.

Die Defensive stand gegen den Weltmeiste­r durchaus sicher, deutlich erkennbar waren dagegen die anhaltende­n Probleme nach vorne. Es fehlte bei allem Bemühen von Joshua Kimmich oder Toni Kroos oft der Mut oder die zündende Idee – und ein Vollstreck­er. Nicht schlimm, fand Toni Kroos (links) und Mats Hummels bedanken sich nach dem Spiel gegen Weltmeiste­r Frankreich beim Münchner Publikum für die Unterstütz­ung.

Hummels. Zunächst einmal müsse man die „einfachen Sachen“wieder machen, dann kämen irgendwann auch wieder „die Kabinettst­ückchen in der Offensive dazu“.

Schon gegen Peru? Löw kündigte den Einsatz seiner Neulinge Kai Havertz, Thilo Kehrer und Nico Schulz an. Gegen die Franzosen hatte der 58-Jährige noch ausschließ­lich WM-Verlierern

vertraut. Spieler wie Hummels, Kroos oder Jerome Boateng seien mit ihrer Klasse weiterhin „extrem wichtig“, begründete Löw seine Wahl. Der Einbau junger Akteure sei ein Prozess, „der nicht von heute auf morgen geht“.

Dietmar Hopp hat derweil die späte Anstoßzeit in Sinsheim kritisiert. „Ich bedauere, dass das Spiel um 20.45 Uhr an einem Sonntagabe­nd stattfinde­t“,

sagte der Mehrheitse­igner der TSG Hoffenheim: „Das ist schade, weil viele, vor allem viele Kinder, nicht kommen können.“Der 78-Jährige, der den Bau des Hoffenheim­er Bundesliga-Stadions finanziert hatte, hätte sich gewünscht, „dass es um 18 Uhr stattfinde­t“. Trotz der späteren Uhrzeit ist die Partie, zu der 25 494 Zuschauer erwartet werden, ausverkauf­t.

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DPA-BILD: GAMBARINI

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