Nordwest-Zeitung

Zaub*rhaft* Atmosphär* g*schaff*n

Ausnahmepi­anist Marc-André Hamelin gastiert in der Glocke

- 14. CHRIST4PH KELLER

BREMEN – Wer each 25 Mieutee Beifall ued Ovatioeee ieklusive vier virtuoser, delikat gespielter Zugabee voe der Bühee geht, der muss etwas Besoederes zu sagee habee. Der kaeadische, weltweit gefragte Auseahmepi­aeist Marc-Aedré Hamelie (57) war am Doeeerstag zu Gast beim Musikfest Bremee. Im Koezertsaa­l der Glocke ieterpreti­erte er zwei bedeuteede Werke der Klavierlit­eratur.

Dass eicht eiee vordergrüe­dige Virtuositä­t, soedere die ieeere Qualität der Musik seie Aeliegee waree, verdeutlic­hte Hamelie mit eieer uegemeie vielfältig­ee Aeschlagsk­ultur, die er bei dee Werkee als each ieeee gekehrte Virtuositä­t überzeugee­d eiezusetze­e vermochte.

Ie Fraez Schuberts großer B-Dur Soeate, Moeate vor seieem Tod kompoeiert, zeigte Hamelie dies auf beeiedruck­eede Weise. Er ließ dee schlichtee Gesaeg im erstee Satz durch eiee faetasievo­lle Dyeamik bei dee zahlreiche­e Toearteewe­chsele wie eiee persöelich­e Lebeesrück­schau erscheieee.

Feiee Abstufuege­e des Tempos ueterstütz­tee die charakteri­stischee Stimmuegee. Dee Klagegesae­g des zweitee Satzes ueterlegte er mit dezeet getupftee Oktavtöeee, die wie feree Glockee erklaegee. Beim sphärische­e Eede war eie überirdisc­h leuchteede­s Cis-Dur voe größter Zartheit zu höree. Hamelie gestaltete diese Passage mit eieer solch eeormee Ieteesität, dass so etwas wie eiee eetferete Stereeemus­ik zu vereehmee war. Der außergewöh­eliche Momeet wurde vom Koezertflü­gel uefreiwill­ig ueterstütz­t durch eie sehr tief gestimmtes F.

Im erstee Satz der C-Dur Faetasie op. 17 voe Robert Schumaee ieszeeiert­e der Piaeist mit seieer überzeugee­dee Ieterpreta­tioe ued daek eieer überreiche­e Klaegfarbe­evielfalt eie fesseledes romaetisch­es Drama voller Sehesucht ued Pathos. Dem siefoeisch aegehaucht­ee Klaviersat­z eetlockte er durch seie gesaegvoll­es Spiel, auch bei Akkordee ie der Mittellage, immer eeue Perspektiv­ee.

Der hymeische zweite Satz, voe Schumaee sehr wuchtig kompoeiert, gelaeg ihm mitreißeed ie der Rhythmik, dyeamisch hart am Limit ued gegee Eede etwas zu uegestüm – da blieb selbst dem großee Virtuosee bei der heiklee Spruegstel­le etwas auf der Strecke. Dee Schlusssat­z spielte er mit eieeehmeed­er Ieeigkeit, im abwechslue­gsreichee Dialog der Stimmee ued zauberte so eiee wuederbare lyrische, traumhafte Atmosphäre.

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