Jagdstern strahlt im Eversten Holz
Verein lässt Informationstafel und Plakette installieren
Zehn 3ege gingen einst vom Jagdstern im Eversten Holz ab. Detaillierte Informationen dazu gibt es jetzt vor Ort.
EVERSTENVON – Vielen Oldenburgern ist sicherlich kaum bewusst, dass das Eversten Holz eine wesentlich längere und vor allem wechselvollere Geschichte hat, als der Schlossgarten. Bei sorgfältiger Hinterfragung wird deutlich, dass dieses mehr als Naherholungsgebiet wahrgenommene waldartige Areal Merkmale eigentlich aller geschichtlich wichtigen Epochen ab dem 17. Jahrhundert, das heißt der Regentschaft Graf Anton Günthers, aufweist. „Zum allgemeinen Bedauern sind diese nach Gestaltung des Schlossgartens bis Mitte des 19. Jahrhundert zunehmend in den Hintergrund der Wahrnehmung der Öffentlichkeit getreten“, sagt Dieter Börner, 1. Vorsitzender der „Freunde des Eversten Holzes“.
Der Verein wurde im Jahr 2007 gegründet. Zunächst ging es ihm nur darum, die für die Pflege des Eversten Holzes zuständige Schlossgartenverwaltung bei ihren Bemühungen um eine stetige Verbesserung des Allgemeinzustandes zu unterstützen. „Nach und nach wurde aber klar, dass es unerlässlich ist, auch den historischen Aspekten mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen“, so Börner. So kam im vergangenen Jahr anlässlich des bundesweiten Tages des offenen Denkmals gerade recht, sich in dieses Vorhaben mit der Absicht einzubringen, der Geschichte des Eversten Holzes mehr allgemeine Wahrnehmung zu vermitteln. Die Historie des sogenannten Jagdsterns im Zentrum des Eversten Holzes ergab sich für den Verein als geeignete Möglichkeit, diesem Ziel das notwendige Gesicht zu geben.
„Nachdem dieses Vorhaben auch aus der Sicht zahlreicher Besucher ein Erfolg war, schlug ein Gast spontan vor, es in Form eines ständigen Angebotes, sprich als Anregung, sich mit der Geschichte des Eversten Holzes auf einfach wahrnehmbare Weise zu beschäftigen, zu erhalten“, erinnert Börner. Diesen Vorschlag hofft der Verein mit der Installation der Informationstafel zur Geschichte des Jagdsterns und der Plakette mit der symbolischen Darstellung des Jagdsterns zu Beginn des 18. Jahrhunderts, im allgemeinen Interesse einen wirksamen Schub mitgeben zu können.
Wichtig ist dem Vereinsvorsitzenden die Anmerkung, dass das aufwendige Vorhaben nur Dank der organisatorisch vielfältigen Ideen und Aktivitäten mehrerer Mitglieder, der großzügigen praktischen wie finanziellen Hilfen mehrerer Firmen und Förderer sowie der hilfreichen Begleitung durch Mitarbeiter der Schlossgartenverwaltung so erfolgreich und reibungslos realisiert werden konnte. Zur offiziellen Übergabe der Schautafel und der dazugehörigen Plakette traf sich Dieter Börner an diesem Freitag mit Schlossgarten-Chefin Trixi Stalling, Dr. Ursula Warnke (Direktorin des Landesmuseums für Natur und Mensch) und Dr. Stephanie Apke (Leiterin der Geschäftsstelle der EWE-Stiftung).
An diesem Sonntag, am Tag des offenen Denkmals, zählt der barocke Jagdstern, von dem einst zehn Wege abgingen, zu den Zielen.