Nordwest-Zeitung

Kunstpelz und Plüsch halten im Winter schön warm

Jac)en und M7ntel in )nalligen 8arben und Paintings besonders angesagt – E9perten raten zu sch-alen Schnitten

- VON ANDREA ABRELL BILD: LIU JO

Tierschutz und Nachhaltig)eit spielen in der Modebranch­e eine i--er größere Rolle. Selbst Größen 0ie Hugo Boss oder Calvin Klein nutzen )einen Echtpelz -ehr.

HAMBURG – Ber Winter kann kommen, denn Modebewuss­te werden bestens ausgerüste­t sein: Plüsch und „Fake Fur“heißen die beiden saisonalen Trends, mit denen man sich in der kalten Jahreszeit warm halten kann.

Fake Fur ist nichts anderes als Kunstpelz. Tierschutz und Nachhaltig­keit spielen auch in der Modebranch­e eine immer größere Rolle. Davon zeugt die Tatsache, dass selbst Größen wie Hugo Boss, Armani, Gucci oder Calvin Klein keinen Echtpelz mehr nutzen werden. Dazu kommt, dass es der Textiltech­nik mittlerwei­le gelingt, Kunstpelz herzustell­en, der von Echtfell auf den ersten Blick nicht mehr zu unterschei­den ist.

Bei der Herstellun­g werden Polyacrylf­asern in ein Grundgeweb­e aus einem BaumwollPo­lyester-Mix eingewebt. Ein Kleber verhindert, dass sie wieder ausfallen. Täuschend echt wirken die Stoffe inzwischen auch, weil einzelne Härchen oftmals vielfarbig sind – also an den Wurzeln dunkler und im Verlauf etwas heller, was der natürliche­n Haarfarbe entspricht.

Auch Plüsch – oftmals mit Kunstpelz gleichzuse­tzen – ist beliebt. Vor einigen Saisons noch war es eher den Mänteln vorbehalte­n, nun ziert es etwa auch Pullis. „Als Alternativ­e zu echtem Fell hat sich Plüsch bereits seit geraumer Zeit etabliert, weil das Kunstmater­ial nicht nur schön wärmt, sondern auch immer hochwertig­er wird“, erklärt die Einkaufsbe­raterin Maria Hans aus Hamburg. Plüsch hat oftmals einen weniger dichten Flor als Kunstpelz, der dafür bis zu mehrere Zentimeter lang sein kann. Er ist meistens farbig.

Zu den angesagten Farben im Herbst gehören knallige Töne wie Fuchsia, Türkis oder Sonnengelb. „Das macht Plüsch zum absoluten Hingucker“, findet Andrea Lakeberg, Stilberate­rin aus Berlin. „Darüber muss man sich auch im Klaren sein, bevor man eines dieser Stücke kauft: Es muss zum eigenen Stil passen.“

Wem der Trend zu auffällig für den Alltag ist, sollte im Handel genauer hinschauen: „Heute werden viele Stücke angeboten, die man wenden kann“, berichtet Maria Hans. „In solchen Fällen hat man die Wahl zwischen knallig und neutral und kann nach Lust und Laune entscheide­n.“Daneben finden sich sogenannte Paintings: Auf einem unifarbene­n Stück wird Farbe wie mit dem Pinsel aufgetrage­n – eine schöne Balance zwischen bunt und uni.

Auch eine Möglichkei­t: „In diesem Herbst gibt es viele Stücke, Jacken, aber auch Pullis, die lediglich einen Plüschbesa­tz haben, mal an den Ärmeln, mal am Kragen“, sagt Modeberate­rin Ritchie Karkowski aus Timmendorf­er Strand. Alternativ taugen die Accessoire­s etwas: „Es gibt jetzt Schuhe und sogar Handtasche­n, die mit Plüsch verziert sind“, berichtet Lakeberg. „Solche Accessoire­s können einem betont schlichten Outfit den besonderen Twist verleihen.“

Karkowski gibt zu bedenfleis­chfressend­e

n, dass Plüsch und Kunstpelz optisch auftragen. „Daher ist es umso wichtiger, dass man auf die richtigen Proportion­en achtet.“Sie gibt ein Beispiel: „Viele der aktuellen Plüschmänt­el sind besonders voluminös geschnitte­n.

Das kann toll aussehen, wenn man nicht gerade klein und zierlich ist. Denn dann verschwind­et man in einem solchen Mantel.“Sie rät in solchen Fällen zu einer schmal geschnitte­nen Plüschjack­e. „Der Plüsch dann eher flach sein.“

Damit man lange Freude an seinem Plüschmant­el oder der Jacke mit Kunstpelz hat, sollte man sie regelmäßig bürsten. Das entfernt den Straßensta­ub und erhält die kuschelige Haptik. Wer mit seinem guten Stück in ein Regenschau­er gerät, kann es problemlos trocknen: im Liegen und nicht direkt auf der Heizung. In diesem Winter muss niemand frieren: Jacken und Mäntel aus Kunstpelz halten warm.

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