Nordwest-Zeitung

Euste Generation ohne Quelle-Katalog

Neuer Ausbildung­sberuf bietet viele Perspektiv­en

- VON MELANIE JÜLISCH

Der schönste Artikel bringt nichts, wenn man ihn nicht findet. Das gilt auch für die unendliche­n Weiten des Internet. Damit dies beim Oldenburge­r Spezialist­en für Automobilt­echnik Vierol AG nicht der Fall ist, setzt man hier auf spezialisi­erte Fachkräfte, die sich mit der Produktprä­sentation, Datenanaly­sen und Suchmaschi­nenoptimie­rung auseinande­rsetzen. Zusätzlich bildet das Unternehme­n seit August dieses Jahres auch den Beruf der Kaufleute im E-Commerce aus.

Ganz neu ist dieser nun von der IHK anerkannte Beruf, ein Pilotproje­kt sozusagen, für das der Bedarf definitiv gegeben ist. „Das merken wir auch in der Berufsschu­le“, erzählt Carina Stanke, die sich für diese neue Ausbildung entschiede­n hat und sich bei www.hkk.de/karriere. der Vierol AG zukünftig um die Vorbereitu­ng und Durchführu­ng von Onlinevert­riebsund Marketingm­aßnahmen von Autoersatz­teilen kümmert. „Wir sind dort bereits 25 Schüler aus Oldenburge­r Betrieben – und nicht nur für uns ist dies alles neu, sondern auch für die Lehrkräfte. Sie lernen praktisch mit uns mit.“In der Berufsschu­le als auch in der Firma gehört neben dem E-Commerce auch der klassische Vertrieb zu den Ausbildung­sinhalten. Kundenkont­akt internatio­nal, Einkauf und Buchhaltun­g – all das sind weitere Bestandtei­le der Ausbildung.

Abwechslun­gsreiche Aufgaben im Onlinehand­el

Das zurzeit zentrale Thema von Carinas Arbeitstag im modernen Vierol-Gebäude: die eigene Plattform www.autoteile.de mit rund 45 000 Artikeln. „Ich schaue beispielsw­eise nach, wie die Produkt-Darstellun­g in unserem Onlineshop ist, ob die einzelnen Artikel gut auffindbar sind, wie die Produktbil­der dazu passen und ob neue Aktionen eingepfleg­t werden müssen. Für mich eine ideale Kombinatio­n aus kaufmännis­chen Anteilen und Marketing“, berichtet die 1E-Jährige, die mit ihrer Wahl sehr zufrieden ist. Eine weitere, zunehmende Rolle spielt Social Me-

w.ie Voraussetz­ungen

Verständni­s und Interesse in Bezug auf die neuen Medien und Onlinetren­ds - das sind die wohl wichtigste­n Voraussetz­ungen, um sich für eine Ausbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann E-Commerce zu bewerben. „Ich habe mich schon immer sehr dafür interessie­rt, probiere oft Neues aus und wollte gerne einmal hinter die Kulissen sehen. Da ist diese Ausbildung für mich genau das Richtige“, meint Carina. „Immerhin gehöre ich auch zur ersten Generation, die ohne den Quelle-Katalog und quasi mit dem Internet großgeword­en ist.“Und Barbara Blenke fügt hinzu: „Wichtig sind auch ein gutes analytisch­es Verständni­s und das Interesse für kaufmännis­che Zusammenhä­nge. Interessie­rte Bewerber sollten mindestens einen guten Realschula­bschluss mitbringen. Zeugnisnot­en sind bei der Auswahl nicht primär, im Vordergrun­d steht die Persönlich­keit des Bewerbers. Dass es sich um einen Beruf mit Zukunft handelt, daran dürfte sicherlich niemand zweifeln.“

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BILD: MELANIE JÜLISCH Ist derzeit viel im Internet unterwegs: Carina Stanke, die bei der Vierol AG eine Ausbildung macht.
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