Nordwest-Zeitung

Gute Lebensmitt­el frisch aus der Gärtnerei

Die grünen Berufe haben es in sich – auch im Gemüseanba­u

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Eigentlich kocht Isal van Staden für sein Leben gern. Doch das Zubereiten von Mahlzeiten allein reichte ihm irgendwann nicht mehr.

„Ich wollte mehr über die Herkunft der Zutaten erfahren, was kann man beispielsw­eise für ein gutes Wachstum des Gemüses tun – von der Anzucht bis zur Reife“, erinnert sich der heute 26-Jährige an erste Recherchen zum Thema Anbau im Internet. Der nächste Schritt für den jungen Mann, der damals noch im pädagogisc­hen Bereich tätig war: ein Praktikum in der BiolandGär­tnerei Erdfrüchte in Sandkrug. Inzwischen ist er hier im zweiten Ausbildung­sjahr und nach wie vor sehr zufrieden mit seiner Berufswahl – genau wie Inhaber Peter Kluin, der bereits seit 2002 ausbildet. „Ich bin viel draußen an der frischen Luft, das gefällt mir sehr gut. Jetzt in der Saison steht im Gewächshau­s die Tomatenpfl­ege im Vordergrun­d, auf den Feldern warten noch Gurken, Zucchini, Salate, Paprika und allerlei anderes Gemüse auf die Ernte, um auf den Wochenmärk­ten in Oldenburg oder im Hofladen verkauft zu werden. Hinzu kommen Spezialitä­ten wie roter Mangold oder schwarzer Rettich“, erzähltIsa­l.

Körperlich­e Fitness ist gefragt

Im Sommer beginnt Isals Tag bereits um 7 Uhr – früh aufstehen ist also angesagt, denn erst einmal muss er mit dem Zug aus Delmenhors­t ankommen. Richtig viel zu tun gibt es zurzeit, erst in der kalten Jahreszeit wird es etwas weniger und Arbeitsbeg­inn ist erst um 8 Uhr. „Klar, dass man im Sommer auch mal länger arbeiten muss, aber dafür ist es im Winter dann auch etwas weniger“, meint Isal, der mit dem Arbeiten im Jahreslauf ganz zufrieden ist. „Wer sich für den Gärtnerber­uf interessie­rt, der sollte eine gewisse körperlich­e Fitness mitbringen. Immerhin muss man nicht nur mit anpacken, sondern ist auch sich ändernden Temperatur­en ausgesetzt. Nicht jeder kann mit dem Wechsel von Hitze und Kälte Der emgehenden. Auch wenn der Arbeitssch­werpunkt im Winter unter Glas ist, liegt die Mindesttem­peratur auch hier konstant bei 2 Grad.“Und Chef Peter Kluin fügt hinzu, dass neben dem selbstvers­tändlichen Interesse für Pflanzen und das Produziere­n von Nahrungsmi­tteln auch mathematis­ches, und technische­s Verständni­s im Vordergrun­d stehen sollten. „Es ist ein vielseitig­er und verantwort­ungsvoller Beruf.“Und natür- lich geht es mit den anderen auch mal mit auf den Markt, daher sollte der Kontakt mit Menschen kein Problem sein. Zusätzlich zur Berufsschu­le gibt es verschiede­ne Lehrgänge, beispielsw­eise geht‘s zum Treckerfah­ren zur Deula in Westersted­e, spezielles Wissen im Gemüseanba­u vermittelt das Bildungsze­ntrum der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen in Münster-Wolbeck. Viel Pflege ist für eine gute Ernte notwendig.

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BILDER: MELANIE JÜLISCH Isal van Staden und sein Ausbilder Peter Kluin im Gewächshau­s.
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