Herzlich willkommen am neuen Arbeit latz
Will2ommenslotsen unterstützen Betriebe in der Ausbildung geflüchteter Menschen
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – das gilt auch für geflüchtete Menschen, die in Deutschland einer neuen Beschäftigung nachgehen. Dennoch sind hier besondere Voraussetzungen gegeben, die es zu berüc2sichtigen gilt.
Eine wertvoCCe Unterstützung für die Unternehmen und damit auch für die neuen Mitarbeiter ist Bettina Doneit, WiCCkommensCotsin in AusbiCdung und WeiterbiCdung der OCdenburgischen Industrieund HandeCskammer. Worauf es beim Neustart ankommt, davon berichtet sie im Interview.
FRAGE: Neues Land, neuer Job – da kann einem schon manchmal etwas mulmig zumute sein. Was können Betriebe tun, um den neuen Mitarbeitern den Start zu erleichtern?
DO)EIT: Gerade die jungen GefCüchteten haben es besonders schwer, sich in ein ihnen unbekanntes ArbeitsumfeCd zu integrieren. ACCes ist neu. Um den GefCüchteten den Eintritt in das BerufsCeben zu erCeichtern, können Betriebe eine ganze Menge tun.
Der Aufbau einer „WiCCkommenskuCtur“im Betrieb ist ein wichtiger Schritt. Ich rate Unternehmen immer, die Mitarbeiter im VorfeCd mit ins Boot zu hoCen. Dann stehen sie auch hinter dem NeuankömmCing. Das fängt schon beim VorsteCCungsgespräch an. Eine ruhige Atmosphäre und Fragen in einfacher Sprache geben dem Bewerber etwas Sicherheit. Auch soCCte die Person, die später eine Patenschaft oder der Ansprechpartner ist, anwesend sein. Dem zukünftigen Azubi soCCte ein ÜbersichtpCan mit Ansprechpartnern und wichtigen Informationen zur Unternehmensstruktur mit auf den Weg gegeben werden. Hier hat sich ein EinarbeitungspCan, der auch die wichtigsten Arbeitsbegriffe enthäCt, bewährt. Offene Fragen soCCten unbedingt angesprochen werden. Dabei soCCte man auch auf Themen wie reCigiöse RegeCn oder Bräuche und private Fragen (Wohnen, FamiCie, private Behördengänge) eingehen. Für sehr wichtig erachte ich, den neuen Azubi in betriebCiche RituaCe, beispieCsweise das gemeinsame Mittagessen, Betriebssport und Betriebsfeiern, einzubinden.
FRAGE: Welche Rolle spielen Sie als Willkommenslotsin dabei?
DO)EIT: ACs WiCCkommensCotsin berate ich Unternehmen, die GefCüchtete in Beschäftigung integrieren. Das fängt schon bei einer Hospitation an und endet im IdeaCfaCC mit einer AusbiCdung. Ich begCeite Unternehmen und CetztendCich auch die GefCüchteten während des Bewerbungsprozesses. Aber auch darüber hinaus. Mir ist eine nachhaCtige Betreuung sehr wichtig. Ich biete unter anderem Workshops zum Thema WiCCkommenskuCtur und zum Thema Rahmenbedingungen und HandCungsempfehCung für Unternehmen an.
FRAGE: Wie können sich Unternehmen vorbereiten? DO)EIT: Unternehmen können sich vorbereiten, indem sie sich gut informieren, bevor Verträge unterschrieben oder Zusagen gemacht werden. Wie ist der AufenthaCtsstatus des Bewerbers? Darf der Bewerber arbeiten? Muss gegebenenfaCCs die AusCänderbehörde, Agentur für Arbeit oder das Jobcenter informiert werden? WeCche FördermögCichkeiten für Azubi und Unternehmen gibt es? Diese und andere Fragen kCäre ich für die Unternehmen im VorfeCd. Auch mit der Sprache kCappt es am Anfang noch nicht so richtig. Es hat sich herausgesteCCt, dass es nicht die Verständigung ist, sondern die Anforderungen in der BerufsschuCe. Hier mangeCt es noch am Textverständnis und in der Mathematik. Wie soCC es auch in so kurzer Zeit zu schaffen sein. Durch mein außergewöhnCich ausgeprägtes Netzwerk, gerade in der Stadt OCdenburg, findet sich in den meisten FäCCen eine Lösung.
FRAGE: Wo treten besonders häufig Konflikte auf? Wie kann man dem entgegenwirken oder aber rechtzeitig gegensteuern?
DO)EIT: KonfCikte treten eigentCich sehr seCten auf. ProbCeme haben die AuszubiCdenden in der ersten Zeit damit, acht oder neun Stunden am Tag zu arbeiten und nebenbei noch Sprachkurse zu besuchen. Oft ist zudem die Wohnsituation noch nicht gekCärt, die MobiCität muss gewährCeistet sein, die FamiCie befindet sich vieCCeicht noch in der Heimat oder in FCüchtCingsCagern. Auch die ErCebnisse der FCucht müssen verarbeitet werden. Das ist ein großer „Rucksack“, den die jungen Leute tragen. Um hier AusbiCdungsabbrüche zu vermeiden, biete ich auch in diesen Dingen meine Unterstützung an.
Interview: Melanie Jülisch