Qualmwolke über Region
Moorbrand in Meppen offenbar Grund – Besorgte Bürger rufen Feuerwehr an
Die Feuerwehr rät den Bürgern, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Gefahr bestehe aber nicht.
MEPPEN/IM NORDWESTEN – Ein intensiver Brandgeruch lag am Dienstagnachmittag über Friesoythe, Oldenburg und sogar Brake. Woran lag’s? Die beruhigende Nachricht: „Weder in Oldenburg noch in der näheren Umgebung gab es einen Großbrand“, sagte Andreas Schiefbahn, Abteilung Einsatz bei der Berufsfeuerwehr Oldenburg. Das habe auch die Großleitstelle bestätigt. Dennoch rückten die Kameraden in Oldenburg bis zum frühen Dienstagabend zu vier Einsätzen aus. Besorgte Bürger hatten die Feuerwehr aufgrund des Brandgeruchs alarmiert. Bei allen Einsätzen stellte sich heraus, dass es sich um Fehlalarme handelte.
Schiefbahn konnte sich den Brandgeruch nur so erklären: Vermutlich komme er aus Meppen. Dort stehen bereits seit vergangenen Dienstag auf einem Testgelände der Bundeswehr fünf Hektar Moorland in Brand. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit trage der Wind den Geruch bis ins Oldenburger Land. „Wir wundern uns auch“, sagte Andreas Schiefbahn. „Aber von der Windrichtung und Windstärke passt das.“Zurzeit wehe ein Wind der Stärke 4. Einzelne Böen hätten eine Windstärke von bis zu 8.
„Wir raten den Bürgern, Fenster und Türen geschlossen zu halten“, sagt Schiefbahn. Eine Gefahr bestehe aber nicht. „Wir können einfach nur hoffen, dass sich der Wind dreht.“Aktiv suche die Feuerwehr nicht nach möglichen Brandorten. Konkreten Hinweisen, etwa bei deutlich sichtbarer Rauchentwicklung, werde aber nachgegangen.
Auch über das Warn- und Informationssystem „Katwarn“wurde die Bevölkerung über die Geruchsbelästigung in Oldenburg informiert. Dort heißt es ebenfalls: „Wir gehen davon aus, dass der Geruch gegebenenfalls aus dem Emsland kommt.“Meppen liegt rund 100 Kilometer, also knapp 1,5 Stunden Fahrzeit, von Oldenburg entfernt.
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DELMENHORST/OLDENBURG
Mit einer unfassbaren Tat muss sich seit Dienstag die Schwurgerichtskammer des Oldenburger Landgerichtes beschäftigen. Ein Vater (44) aus Delmenhorst hat am 8. April dieses Jahres versucht, seinen neunjährigen Sohn zu ermorden. Er hatte den in seinem Bett schlafenden, argund wehrlosen Jungen auf den Fußboden gezerrt und so lange und intensiv gewürgt, dass der Neunjährige schwarz anlief.
Die Staatsanwaltschaft hat das unfassbare und brutale Geschehen als versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung gewertet, aber nicht angeklagt. Sie geht davon aus, dass der 44-Jährige aufgrund einer schizophrenen Erkrankung zur Tatzeit schuldunfähig war. Deswegen handelt es sich bei dem jetzigen Verfahren auch nicht um ein Anklageverfahren, sondern um ein sogenanntes Sicherungsverfahren.
Ein Sicherungsverfahren, in dem es nur „Beschuldigte“und keine „Angeklagten“gibt, zielt in der Regel auf die Unterbringung einer beschuldigten Person in der geschlossenen Psychiatrie ab.
Von dem Beschuldigten gehe für die Allgemeinheit eine große Gefahr aus, stellte Oberstaatsanwalt Thomas Sander fest. Die Schwurgerichtskammer unter Vorsitz von Richter Frederik Franz wies am Dienstag darauf hin, dass es im vorliegenden Verfahren nicht um eine Bestrafung des 44-Jährigen gehe.
Der Beschuldigte lebt getrennt von seiner Familie. Zur Zeit des Vorfalls war er aus Russland angereist und hatte seine Familie in Delmenhorst besucht. Der Delmenhorster Verteidiger Axel Heinken erklärte für seinen Mandanten, dieser stelle die Tat nicht in Abrede, könne sich daran aber nicht mehr erinnern. Nur noch Bruchstücke seien vorhanden.
Die besondere Tragödie: Der Beschuldigte liebt seinen Sohn „abgöttisch“. Stunden vor der Tat war er mit ihm Eis essen, hatte mit dem Jungen gespielt. Nachts dann sah er seinen Sohn bedroht. In seinem Wahn hatte er in der Wohnung einen großen schwarzen Hund entdeckt, der den Jungen habe angreifen wollte.
Um das zu verhindern, hatte er den großen schwarzen Hund erwürgen wollen. Tatsächlich aber würgte er nicht den Hund, sondern seinen Sohn.