&as tun gegen den 'ehrermangel(
Gewerkschaftsv)rsitzende f)rdert Entlastung – Wie das Land jetzt v)rgehen s)llte
Lehrer werden in Nie( dersachsen dringend ge( sucht: Laura P))th, V)r( sitzende der Bildungsge( werkschaft der GEW, er( zählt, wie sie )hne Quali( fikati)n Französisch unterrichten musste.
FRAGE: Hu Beginn des Schuljahres haben 245 Quereinsteiger als Lehrer in Niedersachsen angefangen. Ist das sinnvoll?
POOTH: Wir haben unsere Meinung dazu in den vergangenen Jahren deutlich geändert. Wir hatten befürchtet, dass die mangelnde pädagogische Ausbildung den Lehrerberuf abwerten könnte. In einer Notsituation wie dieser halten wir es für gut, wenn sie die Schulen bereichern. Allerdings stört es uns, dass die Quereinsteiger ins kalte Wasser geworfen werden. Sie müssen vor der ersten Unterrichtsstunde weitergebildet werden und dann auch berufsbegleitend. Im Moment haben sie eine viel zu hohe Unterrichtsverpflichtung. Die müsste deutlich reduziert werden. Gleichzeitig braucht es mehr Plätze an den Studienseminaren.
FRAGE: Sie kennen sich aus mit Unterricht, der nicht dem eigenen Studium entspricht. Haben Sie sich in fremden F)chern ausreichend qualifi+iert gef,hlt?
POOTH: Nein, überhaupt nicht. Ich habe Englisch und Deutsch studiert und später Hauswirtschaftslehre und Französisch unterrichtet. Das ist auch ein Grund, warum ich mich jetzt so sehr in der GEW engagiere. Ich finde es toll, dass es möglich ist, auch andere Fächer zu unterrichten. Das kann eine Bereicherung sein. Aber die Qualifizierungsund Weiterbildungsmöglichkeiten fehlen ebenso wie die Zeit dafür. Es ist schwierig, sich das selbst beizubringen. FRAGE: -ie haben Sie sich +ur Fran+.sischlehrerin /eitergebildet?
POOTH: Ich habe mir Bücher besorgt und versucht, mich einzulesen. Außerdem habe ich versucht, Sprachkurse zu besuchen. Aber ich habe das
nicht als qualitativ hochwertig empfunden. Weiterbildungsmöglichkeiten hat man mir weder angeboten, noch habe ich etwas in der Richtung gefunden.
FRAGE: 0as -issenschaftsund 8ultusministerium hat eine 7rbeitsgruppe gegr,ndet und eine bessere Bedarfsplanung angek,ndigt. Ist das ein Schritt in die richtige 9ichtung?
POOTH: Ja. Das war bisher ein großes Problem – auch unter Rot-Grün –, dass die Ministerien sich gegenseitig den Schwarzen Peter zugeschoben haben und jedes Ministerium behauptet hat, es hätte nicht die Zahlen des anderen. Insofern ist das genau der richtige Weg, sich jetzt anzusehen, wie viele Lehrer pensioniert werden, wie viele auf dem Markt sind und wie viele ausgebildet werden müssen. Klar ist: Die Zahl der Studienplätze muss sofort erhöht werden. Wir fordern, sofort wieder Studienplätze für Grund-, Haupt- und Realschullehrer an den Universitäten in Göttingen und Hannover zu schaffen. Die wurden gestrichen, obwohl der Bedarf gerade in diesem Bereich extrem groß ist. FRAGE: 7uch daf,r demonstriert die :2- am 0onnerstag vor dem Landtag in Hannover. 7ber auch gegen ;berstunden. 0a es so/ieso schon +u /enig Lehrer gibt1 -ie soll eine 2ntlastung aussehen?
POOTH: Das ist ein schwieriges Feld. Durch die hohe Belastung und die vielen Überstunden steigt auch die Zahl der Krankheitsfälle. Die Landesregierung muss also allein schon für Entlastung sorgen, um den Krankenstand und die Zahl der Frühpensionierungen zu senken. Jetzt zu sagen, man könne nichts tun, verschärft das Problem. FRAGE: Bis 2324 /ill die Landesregierung Laptops und 5ablets als Lehrmittel +ulassen. -)re das nicht ein +eitgem)6er, guter 7nsat+?
POOTH: Nein, überhaupt nicht. Häufig fällt unter den Tisch, dass die Kinderarmut immer weiter wächst. Statt über Lehrmittelfreiheit zu sprechen, geht es jetzt um solche Geräte. Natürlich müssen wir uns Gedanken über die Digitalisierung machen. Aber die Lösung kann doch nicht sein, dass die Kinder eigene Geräte anschaffen sollen. Wir müssen erst mal darüber sprechen, wie Lernen mit digitalen Endgeräten überhaupt aussehen kann.