Nordwest-Zeitung

Youngster rückt an Vettels Seite

Ferrari ersetzt Kimi Räikkönen ab 2019 mit 20-jährigem Charles Leclerc

- VON CLAAS HENNIG

Die Scuderia trennt sich von Kumpel Räikkönen und befördert Leclerc vom Sauber-Team. Wie wirkt sich dieser Cockpittau­sch auf Vettel aus?

MARANELLO – Sebastian Vettel wird bei Ferrari aus seiner Komfortzon­e gerissen und bekommt zur kommenden Formel-1-Saison in Charles Leclerc einen jungen Stallrival­en. Die Scuderia gab nach monatelang­en Spekulatio­nen die Trennung von dem finnischen Oldie Kimi Räikkönen und zugleich die Beförderun­g der monegassis­chen Nachwuchsh­offnung vom Schweizer Sauber-Team bekannt.

Sein Beitrag als Fahrer sowie als Mensch sei fundamenta­l gewesen, würdigte FerrariTea­mchef Maurizio Arrivabene die Leistungen von Vettels Kumpel. Räikkönen werde als ehemaliger Weltmeiste­r der Scuderia immer Teil der Geschichte des Rennstalls und der Ferrari-Familie sein, erklärte Arrivabene weiter, der als sein Fürspreche­r galt.

Für den mittlerwei­le 38Jährigen endet sein zweites Kapitel bei den Italienern. Von 2007 bis 2009 hatte Räikkönen erstmals den roten Overall getragen und in seiner ersten Saison gleich die WM gewonnen. Dieser Triumph ist immer noch der bislang letzte Fahrertite­l für Ferrari. Zur Saison 2014 kehrte der Finne zurück und bildete dann mit Vettel die Fahrerpaar­ung.

Der als „Iceman“bekannte Pilot steuert in den kommenden beiden Jahren wieder für Sauber, für das er 2001 sein Debüt in der Formel 1 gefeiert hatte. Zum Vertragsen­de wäre Räikkönen schon 41 Jahre alt.

Leclerc steht bei der Scuderia nun für einen Generation­enwechsel. Ferrari reißt Vettel mit der Beförderun­g auch aus seiner Komfortzon­e. Seit seiner Verpflicht­ung zur Saison 2015 war er an der Seite von Kumpel Räikkönen gefahren und lobte stets deren Verhältnis.

Der 20-jährige Leclerc stammt aus dem ScuderiaNa­chwuchspro­gramm und empfahl sich in diesem Jahr mit beachtlich­en Leistungen bei Sauber für ein Top-Cockpit. Vettel hatte sich bis zuletzt und immer wieder für Räikkönen ausgesproc­hen. Der 20-malige Grand-PrixSieger fügte sich in den vergangene­n Jahren zumeist in die Rolle des Helfers für den Deutschen und warb in diesem Jahr mit guten Leistungen für sich.

Vettel muss sich 2019 auf eine Situation einstellen, die er so ähnlich nur in seinem letzten Red-Bull-Jahr 2014 erlebt hat. Damals bekam der viermalige Weltmeiste­r in dem Australier Daniel Ricciardo einen jungen und aufstreben­den Stallrival­en, der am Saisonende sogar vor dem deutschen Formel-1-Star stand.

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AP-BILD: BRUNO Ab 2019 getrennt: Kimi Räikkönen (rechts) verlässt das Ferrari-Team zum Jahresende. Neben Sebastian Vettel (links) fährt dann der 20-jährige Charles Leclerc (Mitte) für die Scuderia.

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