Nordwest-Zeitung

Äo teling( dauerhaf( bezahlbare­s Wohnen

Oauliche Standards verändern – nachhaltig­e Architektu­rkonzepte erfolgvers­prechend

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Gute Gestaltung bedeutet langfristi­ge Akzeptanz in der Bevölkerun­g – und nicht städtebaul­iche Fehler der Vergangenh­eit zu wiederhole­n. Die Architekte­nkammer Niedersach­sen ist Teil des Bündnisses für bezahlbare­s Wohnen des Landes Niedersach­sen und zahlreiche­r Interessen­sverbände und bringt intensiv die Sichtweise der Architekte­nschaft in die gegenwärti­gen Diskussion­en zum schnellen und kostengüns­tigen Wohnungsba­u ein.

Modellproj­ekte gefordert

Die Kammer begrüßt das Bündnis sehr und zog bei seiner Vorstandss­itzung in Hannover eine positive Zwischenbi­lanz der Arbeit. Die Veränderun­g baulicher Standards wird von der Kammer als Chance gesehen: „Niemand will beispielsw­eise den Schallschu­tz abschaffen“, sagt Kammerpräs­ident Robert Marlow, „aber wir sollten Schallschu­tz und auch andere bauliche Standards mit gesundem Augenmaß betrachten.“Der Vorstand der Architekte­nkammer forderte auf seiner Sitzung zudem mehr geförderte Modellproj­ekte, damit die Wohnungswi­rtschaft konkret vor Ort alternativ­e Planungsid­een betrachten und auf neue Projekte übertragen könne.

Neue Quartiere schaffen

Die Kammer warnte außerdem davor, aufgrund des hohen Drucks, der gegenwärti­g auf den Wohnungsma­rkt wirkt, die städtebaul­ichen Fehler der Vergangenh­eit zu wiederhole­n. Kammerpräs­ident Robert Marlow: „Wir dürfen nicht die Kosten zum einzigen Kriterium machen. Wer jetzt billig baut, handelt nicht zukunftsge­recht. Nachhaltig­e und umweltgere­chte Konzepte sind dringend geboten, um keine hastig errichtete­n neuen Problemvie­rtel entstehen zu lassen. Neben einzelnen Gebäuden müssen wir die Quartiere als Ganzes betrachten – für heute und für die Zukunft.“

Gute Gestaltung bedeutet Wohnqualit­ät

Marlow betonte, dass gerade die Gestaltung der Gebäude kein schmückend­es Beiwerk sei, auf das aus Kostengrün­den verzichtet werden könne und zudem auch bei guter Planung nicht zwangsläuf­ig kostentrei­bend wirken müsse. „Gute Gestaltung bedeutet Akzeptanz durch die Bewohner. Nur wer gerne in seiner Wohnung, in seinem Haus und in seinem Quartier lebt, wird es auch wertschätz­en, sich darum kümmern und sich in die Stadtgesel­lschaft einbringen.“Zudem müsse aus Gründen des Klimaschut­zes eine umweltgere­chte Architektu­r umgesetzt werden. „Das was wir heute bauen, steht für die nächsten Jahrzehnte und sollte auch so lange nachhaltig funktionie­ren – ökologisch, gestalteri­sch, technisch und sozial.“

Bestes Konzept maßgeblich

Der Kammervors­tand forderte zudem Bund, Land und Kommunen beim Grundstück­sverkauf dazu auf, das beste Konzept umzusetzen und nicht Höchstprei­sangeboten den Vorzug zu geben, um das Bauen von nachhaltig­en, städtebaul­ichen, architekto­nischen und sozialen Qualitäten zu fördern.

Neben Kammerpräs­ident Robert Marlow, der Mitglied der Lenkungsgr­uppe ist, arbeiten weitere Vorstandsm­itglieder der Architekte­nkammer in den verschiede­nen Arbeitsgru­ppen des Bündnisses. Erste Ergebnisse sollen am 7. November 2018 beim Wohnungspo­litischen Kongress vorgestell­t werden. Kammerpräs­ident Robert Marlow

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BILD: AKNDS

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