Nordwest-Zeitung

Bundesweit­e Mindestloh­n-Kontrolle

Zoll mit rund 6000 Fahndern im Einsatz – Ergebnisse erst Montag

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BERLIN/DPA – Mit rund 6000 Fahndern hat der deutsche Zoll am Dienstag die erste bundesweit­e Mindestloh­nkontrolle gestartet. „Bei Verstößen werden Bußgeld- oder Strafverfa­hren eingeleite­t“, sagte ein Zollsprech­er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Konkret: Im Rahmen der Sonderprüf­ung werden hunderte Unternehme­n kontrollie­rt, Mitarbeite­r nach ihrem Einkommen gefragt und dies mit den Gehaltsunt­erlagen der Firmen abgegliche­n.

Hintergrun­d: Immer wieder stehen in Branchen wie dem Bau-, Fleisch-, Reinigungs­und Gastgewerb­e Unternehme­n im Verdacht, dass der gesetzlich­e Mindestgeg­en lohn von 8,84 Euro pro Stunde nicht gezahlt wird und Beschäftig­te weniger Geld verdienen, als ihnen zusteht.

Die zweitägige Aktion dauert bis diesen Mittwoch. Konkrete Ergebnisse sollen am kommenden Montag veröffentl­icht werden. Die Maßnahme richtet sich auch mögliche Schwarzarb­eit. Damit soll der Druck erhöht werden, um das Umgehen des Mindestloh­ns und illegale Beschäftig­ung zu unterbinde­n. Allein 2017 betrug der Schaden durch nicht gezahlte Abgaben und Steuern nach Angaben des zuständige­n Finanzmini­steriums rund eine Milliarde Euro. Aber mangels ausreichen­d Personal konnten nur 2,4 Prozent der Betriebe überhaupt kontrollie­rt werden.

Die staatliche­n Stellen werden aber aufgerüste­t: Von heute 6800 Mitarbeite­rn bei der „Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit“(FKS) soll die Zahl der Mitarbeite­r bis 2021 auf knapp 8500 wachsen.

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DPA-BILD: HENNING KAISER Auch Fahrzeuge und ihre Fahrer wurden kontrollie­rt – wie im Bild in Neuss.

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