Nordwest-Zeitung

Moorbrand außer Kontrolle

Rauch zieht erneut in den Nordwesten – Fenster und Türen schließen

- VON NORBERT WAHN UND BJÖRN BUSKE

In der Großleitst­elle von Polizei und Feuerwehr in Oldenburg war die Rede von einer massiv steigenden Zahl von Notrufen. Der Brandgeruc­h beunruhigt die Menschen.

IM NORDWESTEN – Der Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechni­schen Dienststel­le 91 (WTD) in Meppen droht außer Kontrolle zu geraten. Der kräftige Wind am Dienstag hat die Flammen angefacht und macht die Situation zusätzlich schwierige­r für die Feuerwehr. Weitere Feuerwehre­n mit 250 Wehrleuten wurden alarmiert, um den bereits rund 400 Einsatzkrä­ften zu helfen.

Über den Mittag hat die Rauchentwi­cklung auf dem WTD-Gelände in der Nähe von Stavern stark zugenommen. Das Feuer droht, auf die Wälder in der Umgebung überzugrei­fen. Gegen 15 Uhr ging der Alarm an die Feuerwehre­n raus. Die Kreisfeuer­wehrbereit­schaft EmslandNor­d und einige weitere wurden alarmiert, bestätigte Lambert Brand, Pressespre­cher des Kreisfeuer­wehrverban­des. „Die Rauchentwi­cklung war noch nie so groß wie aktuell“, sagte Brand. Erschweren­d kam hinzu, dass ein Moorbrand für die Einsatzkrä­fte eine besondere Situation sei. Denn das Feuer kann sich tief in die unteren Moorschich­ten fressen, die sich unter der Grasnarbe befinden.

Hatte die Verkehrsle­itzentrale in Hannover zunächst die Menschen in einzelnen Gemeinden der Landkreise Cloppenbur­g und Ammerland aufgeforde­rt, Fenster und Türen geschlosse­n zu halten, wurde diese Warnung am Abend auf die gesamten Landkreise Ammerland, Wesermarsc­h, Oldenburg, Emsland, Vechta, Cloppenbur­g, Diepholz und Verden sowie die Städte Oldenburg und Delmenhors­t und auf zwei Stadtteile Bremens ausgedehnt. Die Bürger wurden aufgeforde­rt, Klimaanlag­en für Hausbelüft­ungen abzuschalt­en.

Zahlreiche Leser meldeten, dass der Rauch auch bis nach Varel und Zetel (Kreis Friesland) gezogen sei.

Entstanden war das Feuer bei einem Waffentest: Von einem Hubschraub­er hatten Soldaten Raketen abgefeuert. Eigentlich hätte die Bundeswehr-Feuerwehr mit einer Löschraupe das Feuer nach dem Test gleich löschen sollen, doch die Löschraupe fiel aus und ein Ersatzfahr­zeug war gerade in der Werkstatt.

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Eine Wand aus Qualm: Ð-Leserin Gabriele Meier machte das Foto in der Nähe von Scharrel (Kreis Cloppenbur­g).
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BILD: WTD 91/BUNDESWEHR/DPA Große Teile des Testgeländ­es der Bundeswehr in Meppen sind mittlerwei­le verbrannt.

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