Moorbrand außer Kontrolle
Rauch zieht erneut in den Nordwesten – Fenster und Türen schließen
In der Großleitstelle von Polizei und Feuerwehr in Oldenburg war die Rede von einer massiv steigenden Zahl von Notrufen. Der Brandgeruch beunruhigt die Menschen.
IM NORDWESTEN – Der Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD) in Meppen droht außer Kontrolle zu geraten. Der kräftige Wind am Dienstag hat die Flammen angefacht und macht die Situation zusätzlich schwieriger für die Feuerwehr. Weitere Feuerwehren mit 250 Wehrleuten wurden alarmiert, um den bereits rund 400 Einsatzkräften zu helfen.
Über den Mittag hat die Rauchentwicklung auf dem WTD-Gelände in der Nähe von Stavern stark zugenommen. Das Feuer droht, auf die Wälder in der Umgebung überzugreifen. Gegen 15 Uhr ging der Alarm an die Feuerwehren raus. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft EmslandNord und einige weitere wurden alarmiert, bestätigte Lambert Brand, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. „Die Rauchentwicklung war noch nie so groß wie aktuell“, sagte Brand. Erschwerend kam hinzu, dass ein Moorbrand für die Einsatzkräfte eine besondere Situation sei. Denn das Feuer kann sich tief in die unteren Moorschichten fressen, die sich unter der Grasnarbe befinden.
Hatte die Verkehrsleitzentrale in Hannover zunächst die Menschen in einzelnen Gemeinden der Landkreise Cloppenburg und Ammerland aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wurde diese Warnung am Abend auf die gesamten Landkreise Ammerland, Wesermarsch, Oldenburg, Emsland, Vechta, Cloppenburg, Diepholz und Verden sowie die Städte Oldenburg und Delmenhorst und auf zwei Stadtteile Bremens ausgedehnt. Die Bürger wurden aufgefordert, Klimaanlagen für Hausbelüftungen abzuschalten.
Zahlreiche Leser meldeten, dass der Rauch auch bis nach Varel und Zetel (Kreis Friesland) gezogen sei.
Entstanden war das Feuer bei einem Waffentest: Von einem Hubschrauber hatten Soldaten Raketen abgefeuert. Eigentlich hätte die Bundeswehr-Feuerwehr mit einer Löschraupe das Feuer nach dem Test gleich löschen sollen, doch die Löschraupe fiel aus und ein Ersatzfahrzeug war gerade in der Werkstatt.