Chance und Risiko
Donald Trump liebt weiter das Spiel mit dem Feuer. Auch wenn die Wall Street gestern die neue Runde von Strafzöllen gegenüber China zunächst abzuschütteln schien – die Risiken des Handelskriegs für die amerikanische und damit auch die Welt-Konjunktur sind erheblich. Der enorm beratungsabhängige US-Präsident übersieht einmal mehr, dass die massive Ausweitung der Zollstrafen – betroffen sind nun vor allem chinesische Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte – zu einer Verteuerung dieser Waren im Binnenmarkt und damit einem Rückgang der Nachfrage und des Verkaufsvolumens amerikanischer Importeure führen wird.
Doch es gibt bei diesem wirtschaftlichen Vabanquespiel auch einige Chancen, die oft übersehen werden. Dass Peking eine stark protektionistische Handelspolitik betreibt, steht außer Frage. Wenn sich hier langfristig ein Einlenken erreichen lässt, wäre dies positiv. Davon könnte auch Europa profitieren. Zumal sich Trump jetzt mit seiner Wut auf China zu konzentrieren scheint, mit dem ihn ein ambivalentes Verhältnis verbindet. Der US-Präsident hat noch mehr als zwei Jahre im Amt vor sich. Zeit genug einzusehen, dass überzogene Strafmaßnahmen im Handelsbereich nicht unbedingt wachstumsfördernd sind.
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