Ringen um Flüssiggas-Terminal
Io stehen die Chancen für Wilhelmshaven
WILHELMSHAVEN/HANNOVER – Mit einer flammenden Rede hat sich John Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung, am Dienstag für Wilhelmshaven als Standort für ein Flüssiggasterminal an der deutschen Küste stark gemacht. Niedersachsen liefert sich mit Schleswig-Holstein (Brunsbüttel) ein Rennen um den ersten deutschen Terminal und schlägt die Standorte Wilhelmshaven oder Stade (etwa 45 Kilometer westlich von Hamburg) vor.
Vor Mitgliedern des Unterausschusses Häfen und Schifffahrt des Landes Niedersachsen hob Niemann bei einem Ortstermin die Vorzüge des Jade-Weser-Ports als Standort für ein LNG-Terminal hervor. Brunsbüttel sei zwar stark vorangegangen, konstatierte Niemann, Wilhelmshaven aber sei die „Energiedrehscheibe Deutschlands“und biete „beste Voraussetzungen“für ein LNG-Terminal. Niemann forderte die Landesregierung auf, schnellstmöglich nach Berlin zu fahren, um Wilhelmshaven auf Bundesebene zu vermarkten.
„Die Zeit drängt“, betonte Niemann. Auch der Ausschuss fordert mehr Initiative von der Landesregierung, damit Niedersachsen sich mit seinen beiden möglichen Standorten Wilhelmshaven und Stade gegen den schleswig-holsteinischen Konkurrenten Brunsbüttel durchsetzen kann.
Aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium hieß es dazu am Dienstag auf Nachfrage dieser Zeitung, Wirtschaftsminister Althusmann weise „kontinuierlich und intensiv“auf die erheblichen Potenziale der niedersächsischen Standorte für LNG-Infrastruktur hin. Er habe den Bundeswirtschaftsminister bereits mehrfach auf die Vorzüge der Standorte Stade und Wilhelmshaven aufmerksam gemacht und werde dies auch weiterhin tun.
„Sowohl Stade als auch Wilhelmshaven bieten sehr gute Voraussetzungen als Standort eines LNG-Terminals. Die letztendliche Entscheidung muss jedoch der Investor treffen. Für den Standort Wilhelmshaven spricht unter anderem der Tiefwasserhafen, weshalb keine Einschränkungen für den Schiffstransport von LNG zu erwarten sind“, betonte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) gegenüber dieser Zeitung.