Nordwest-Zeitung

Özil-Berater greift Nationalsp­ieler und Bayern-Bosse an

Erkut Sögüt verteidigt Verhalten seines Mandanten – Auch Löw erhält Seitenhieb

- VON NILS BASTEK

LONDON – Mesut Özils Berater Erkut Sögüt hat mehrere deutsche Fußball-Nationalsp­ieler kritisiert und Özils umstritten­es Foto mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan verteidigt. „Außerhalb des Platzes hat er keinen Fehler gemacht. Dabei bleibt es“, sagte Sögüt dem Magazin „11Freunde“rund zwei Monate nach Özils Rücktritt aus dem Nationalte­am. Die Aussagen zu Özils Rückzug von seinen ehemaligen Mitspieler­n Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos bezeichnet­e Sögüt als „enttäusche­nd und deplatzier­t“.

Kroos hatte von einem „hohen Anteil an Quatsch“in der Rücktritts­erklärung des Mittelfeld­spielers vom FC Arsenal gesprochen. „Kroos sollte als gestandene­r Nationalsp­ieler erklären, was er mit dem Vorwurf Quatsch meint“, forderte Sögüt. Neuer, Müller und auch Bundestrai­ner Joachim Löw hatten wiederum Vorwürfe zurückgewi­esen, wonach es im DFB-Team zu rassistisc­hen Vorfällen gekommen sei. „Löw verteidigt sich gegen einen Vorwurf, der nie erhoben wurde“, meinte Sögüt. „Mesut wurde nicht im Team, sondern von der Mitte der Gesellscha­ft rassistisc­h angefeinde­t – da hätte ihn der DFB schützen müssen.“

Kritik äußerte Sögüt auch an Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsb­oss Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München. Hoeneß hatte nach Özils Rücktritt gesagt, dass dieser ohnehin „seit Jahren einen Dreck gespielt“habe. „Wenn hier jemand ablenken will, dann sind es diese beiden. Und zwar von der Leistung ihrer eigenen Spieler, von ihrer Steuerhint­erziehung, ihren unverzollt­en Rolex-Uhren und von der Vetternwir­tschaft in ihrem Verein“, sagte Sögüt.

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