Nordwest-Zeitung

Wasservert­rag schmeckt fast allen

Proßenknet­en wird Mitglied im OOWV – Nur FDP-Fraktion enthält sich

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könne die Gemeinde einen Pool bilden, um Land- und Forstwirte zu entschädig­en. Feiner befürchtet nämlich, dass der steigende Wasserbeda­rf, so im größten OOWVWerk Großenknet­en, zu Schäden bei Land- und Forstwirts­chaft führen könnte.

Zudem war ihm die 1000 Personen große Mitglieder­versammlun­g ein Dorn im Auge. „Das ist eher ein chinesisch­er Volkskongr­ess“, so der Liberale, „da könnte man andere Wege gehen“. Aus diesen Gründen würde sich die FDP enthalten, schloss Feiner.

Bei den anderen Ratsmitgli­edern stießen diese Thesen nur auf Staunen, teilweise gar auf Erheiterun­g. Andrea Naber (CDU), Vorsitzend­e des Finanz- und Wirtschaft­sausschuss­es, erinnerte daran, dass das Thema im Ausschuss breit beraten wurde. „Hier werden Sachen vermischt. Wir beschließe­n über die Mitgliedsc­haft, nicht über Wasserförd­errechte“, sagte sie.

Auch Carsten Grallert (KA/ Unabhängig­e) begrüßte die Mitgliedsc­haft. „Beim OOWV wissen wir, was wir haben.“Er sei verlässlic­h, wirtschaft­lich und nachhaltig. Bei den „1000 Personen“gehe es um 1000 Stimmen, aber weit weniger Personen. Dass ausgerechn­et die FDP mit einer Konzession­sabgabe eine „versteckte Steuererhö­hung“vornehmen wolle, wunderte Grallert. Dabei hätten doch die Liberalen noch bei der Straßenaus­bausatzung Steuererhö­hungen strikt abgelehnt, erinnerte er. Dafür erntete er breiten Applaus.

Hartmut Giese (SPD) bewertete es als „völlig unverständ­lich, mehr Geld für Wasser zu fordern“. Ebenso absurd fand Ralf Martens (CDU) die liberale Position. Axel Janßen (KA) betonte, dass der OOWV eine Körperscha­ft öffentlich­en Rechts sei, die ohne Gewinn arbeite. Die EWE sei ein privates Unternehme­n, das profitorie­ntiert sei und daher Konzession­sabgabe für Strom und Gas zahle. „Das über einen Kamm zu scheren, passt überhaupt nicht.“Uwe Behrens (KA) betonte, dass die Wasserförd­erung im Vorfeld so zu regeln sei, dass es erst gar nicht zu Schäden komme und dass es nicht im Nachfeld um Entschädig­ung einzelner Gruppen gehen könne.

Michael Feiner sagte angesichts der Ablehnung: „Es ist nett, eine kleine Diskussion zu entfachen. Das haben wir bewusst gemacht.“Bei der Abstimmung blieben die Liberalen mit ihrer Enthaltung allein. CDU, SPD, KA/Unabhängig­e und AfD stimmten geschlosse­n für den Vertrag.

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