Wal drojekt wächst wieder
Jeddeloher Busch wird erneut zum Lern- und Erlebnisort
Heftige Stürme hatten im Herbst 2017 die jahrzehntelange Vereinsarbeit zerstört. Mit Unterstützung vieler wird das Waldprojekt wieder aufgebaut und soll vielfältiger werden als zuvor.
JEDDELOH I – „Der Tag müsste 48 Stunden haben, dann bekäme man mehr geschafft“, sagt Gunnar Jeddeloh vom Waldverein „De Jeddeloher Busch“und lächelt. So vieles gibt es noch zu tun, damit der Jeddeloher Busch wieder zu dem wird, was er einst war ein vielfältiger Lern- und Erlebnisort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Die heftigen Stürme im vergangenen Herbst, allen voran Xavier, hatten dem Waldprojekt stark zugesetzt. Viele alte Bäume wurden entwurzelt, mächtige Eichen stürzten in den Naturteich, so dass fast der ganze Fischbestand starb, Hütten für Kinder und das Wikingergelände wurden zerstört, Wege waren unpassierbar. Der Schaden belief sich auf mindestens 60 000 Euro.
„Innerhalb von wenigen Stunden standen wir vor den Trümmern unserer 25-jährigen, ehrenamtlichen Arbeit. Wir haben viele hitzige Diskussionen in unserer Familie gehabt, bis feststand, dass wir das Waldprojekt fortsetzen werden. Entscheidend war der Zuspruch von ganz vielen Seiten und die große Unterstützung, die uns vom Technischen Hilfswerk, den Feuerwehren, Vereinen, der Gemeinde und vielen anderen zuteil wurden“, berichtet Gunnars Vater Enno Jeddeloh. Er, seine Frau Marianne und ihre erwachsenen Kinder engagieren sich federführend im Verein „De Jeddeloher Busch“, der 2016 für seine Arbeit mit einem Ehrenpreis des niedersächsischen Umweltministeriums ausgezeichnet worden war.
Vielfältige Angebote
Denn in dem großen Privatwald der Jeddelohs fanden nicht nur Ferienpassaktionen wie Hobbit- und Ninjaspiele, mittelalterliches Schmuckbasteln und Umweltrallyes statt und die einstige Holzburg diente für Theateraufführungen als Kulisse, sondern der Busch war mit seiner Vielzahl an Nistkästen, einer Trockenmauer, einer Flachwasserzone für Kleintiere, Lurche und Libellen, einem Insektenhotel und einiges mehr ein Waldzimmer mit Biologie zum Anfassen, das Schulklassen und Kitagruppen nutzten.
„Wir werden auch künftig vieles im Bereich Naturerfahrungen anbieten, denn der Jeddeloher Busch ist schließlich anerkannter außerschulischer Lernort des Umweltbildungszentrums Ammerland. Dafür sind nochallerlei Arbeiten, unter anderem am Naturteich, notwendig. In seiner Nähe wird unter anderem ein Bachlauf neu angelegt.“
„Hütten, Bänke, Unterstände und Zäune müssen repariert oder neu gebaut werden, außerdem wollen wir das Gelände umgestalten und sturmsicherer machen und viele Wege mit naturnahen Materialien behindertengerecht gestalten. Obendrein denken wir über Meditationsund Entspannungsangebote für Erwachsene im Wald nach“, berichtet Gunnar, der mit seinen Brüdern Thorben und Björn das Zukunftskonzept für den Jeddeloher Busch erarbeitete.
Viele Termine stehen für die Familienmitglieder seit Monaten an, um bei den unterschiedlichsten Organisationen ihr Waldprojekt vorzustellen und um für Spenden zu werben. Denn davon muss die Aufbauarbeit bezahlt werden. „Wir benötigen z.B. Gelder für allerlei Planungskosten, denn wir müssen ja – um Förderungen zu halten – professionelle Planungen vorlegen“, so Gunnar Jeddeloh.
„Wir sind auf einem guten Weg und haben mit vereinten Kräften schon einiges geschafft. Im Sommer konnten die ersten Gruppen den Wald wieder für Ferienpassaktionen nutzen und auch die Pfadfinder waren da“, sagt Vater Enno Jeddeloh. Die Aufräumarbeiten seien zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Wege seien frei und der ehemalige Wikingerplatz sei nicht nur aufgeräumt, sondern auch gerodet worden. Der Hit seien die neuen Baumzelte, die man in Verbindung mit Veranstaltungen für Übernachtungen anbiete.
Gelder auch von Lions
Zu den zahlreichen Terminen der Familie Jeddeloh gehörte am Wochenende ein besonderer: Die Frauen vom Lions-Club Ammerland-Inamorata hatten ihre Veranstaltung Kunstgenuss dem Waldprojekt gewidmet. Die 150 Gäste genossen ein vielfältiges Programm mit der Jagdhornbläsergruppe Edewecht, dem ShowakrobatikTeam Paradinos, den Crazy Dancern, dem Montagschor, der Folk-Band Dáncht Oldenburg und den „Swinging Arrows“. Für das leibliche Wohl sorgten die Lions-Frauen mit Fingerfood und Getränken. Rund 3000 Euro kamen zusammen. Auch dieses Geld ist ein wichtiger Baustein, damit das Waldprojekt noch vielfältiger werden kann als bislang.
t@ www.jeddeloher-busch.de