Serien-Betrüger
Feine Bekleidung und Parfüm für Frau und Freundin bestellt und nicht bezahlt
Der Mann ist 30-mal vorbestraft. Am Mittwoch fasste das Oldenburger Landgericht die letzten fünf Verurteilungen zu einer Gesamt-Gefängnisstrafe von vier Jahren und zehn Monaten zusammen. Der Täter hat in Serie Menschen betrogen ...........
Auch die Wohnung einer Bekannten wurde zum Schein mehrfach vermietet. Die Kautionen steckte er ein.
OLDENBURG – Er liebte das Leben und schöne Sachen. Um das alles bezahlen zu können, ist ein 51 Jahre alter Mann aus Oldenburg zu einem MassenBetrüger geworden. Der Mann ist 30-mal vorbestraft. Mittwoch fasste das Oldenburger Landgericht die letzten fünf Verurteilungen zu einer Gesamt-Gefängnisstrafe von vier Jahren und zehn Monaten zusammen. Zurzeit verbüßt der Angeklagte frühere Strafen, die nach einem Bewährungswiderruf zur Vollstreckung anstanden. Danach wird die Strafe von Mittwoch vollstreckt.
Bei Versandhäusern hatte der 51-Jährige unter dem Namen seiner Mutter massenhaft Artikel bestellt, darunter feine Bekleidungsstücke und Parfüm für Frau und Freundin. Bezahlt wurde nichts. Eigens für die Annahme der Paketsendungen hatte er in Oldenburg eine Wohnung angemietet. Da wohnte der Angeklagte noch in Bad Zwischenahn. Der Mann machte vor nichts halt. Er soll auch einen seiner früheren Anwälte betrogen haben.
Damit nicht genug: Als er auf die Wohnung einer Bekannten aufpassen sollte, weil diese sich längere Zeit nicht in Oldenburg aufhielt, hat er den Feststellungen zufolge die Wohnung mehrmals zum Schein vermietet. Von den Wohnungssuchenden kassierte er die Kautionen, das Geld war für die Geschädigten weg. Der Angeklagte verkaufte in Abwesenheit der Bekannten auch deren Waschmaschine.
Gestern wurde der Angeklagte aus der Haft vorgeführt. Er trug einen dunkelblauen Anzug und zeigte sich äußerst redegewandt und überzeugend. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, ein eigenes Plädoyer zu halten. Darin kritisierte er die hohen Strafen, die gegen ihn verhängt werden sollten. Totschläger würden nicht länger sitzen. Indes: Nach 30 Vorstrafen kommen auch Betrüger irgendwann an den Punkt, wo Strafen richtig empfindlich ausfallen. Nun hat der Angeklagte auch noch ein finanzielles Problem. Nach einem neuen Gesetz müssen Täter das, was sie durch Straftaten erlangt haben, an den Staat zahlen (Wertersatz). Das sollen im Fall des 51-Jährigen rund 40 000 Euro sein.