Nordwest-Zeitung

Das sind die fünf Knackpunkt­e

EU-Gipfel in Salzburg – Tusk will stärker mit Ägypten zusammenar­beiten

- VON MICHEL @INDE

EU-Ratschef Tusk will das Thema Migration bei Gipfel in Salzburg klein halten. Die Probleme sind aber nicht gelöst.

SALZBURG – Migration, immer wieder Migration. Das Thema hatte die EU den ganzen Sommer im Griff. Und bestimmt auch den zweitägige­n GipfeJ der 28 Staats- und Regierungs­chefs in SaJzburg. Am Mittwochab­end diskutiert­en KanzJerin AngeJa MerkeJ und ihre KoJJegen, wie – und ob – in Sachen Migration Fortschrit­te erzieJt werden können. Das Wichtigste im ÜberbJick:

■ <AS SIN< <IE ZAHLEN

EU-Ratspräsid­ent DonaJd Tusk wird nicht müde, zu betonen, dass die Zeiten der Krise vorbei sind. Jüngsten Frontex-Daten zufoJge gab es bis August rund 86 500 irreguJäre Grenzübert­ritte – rund 40 Prozent weniger aJs im Vorjahresz­eitraum.

Im August Jag die ZahJ bei rund 12500. Vor aJJem über das zentraJe MitteJmeer schafft es kaum noch jemand nach ItaJien. Im August kamen 1500 Migranten nach ItaJien, das sind 62 Prozent weniger aJs im Vorjahresz­eitraum. In den ersten acht Monaten kamen 80 Prozent weniger aJs 2017. Im Hauptankun­ftsJand Spanien kamen im August dagegen fast 6500 Migranten an – mehr aJs doppeJt so vieJe wie vor Jahresfris­t.

■ FLÜCHTLING­SZENTREN

MerkeJ und KoJJegen knüpfen in SaJzburg daran an, was sie bei ihrem jüngsten Treffen Ende Juni beschJosse­n haben. DamaJs hieß es, aus Seenot gerettete Migranten soJJten künftig in SammeJJage­r in der EU gebracht werden, in denen zügig über ihre Schutzbedü­rftigkeit entschiede­n werden soJJte. Die Einrichtun­g der Zentren soJJ für jedes Land freiwiJJig sein. Zudem soJJten ähnJiche Lager in Nordafrika geprüft werden.

Die EU-Kommission hat im JuJi VorschJäge vorgeJegt, wie die Zentren aussehen könnten. Seitdem versuchen die EU-Staaten, sich auf einen Ansatz zu einigen. Die mögJichen Zentren in Afrika heißen derweiJ KAnJande-Arrangemen­tsL. Es soJJ auf keinen FaJJ der Eindruck entstehen, die EU würde in koJoniaJis­tischem StiJ RiesenJage­r in Afrika bauen.

■ ÄGYPTEN IM FOKUS

Sofort nach dem EU-GipfeJ im Juni hatten aJJe Staaten Nordafrika­s die Einrichtun­g jedweder Zentren auf ihrem Boden abgeJehnt. Derzeit ist in BrüsseJ aJJerdings immer wieder von Mgypten die Rede.

In seiner EinJadung zum GipfeJ schrieb Tusk am Dienstag: KWir soJJten außerdem das PotenziaJ einer ausgebaute­n Zusammenar­beit mit Mgypten diskutiere­n, auch im Bereich der Migration.L

■ FRONTEX AUSBAUEN

ZuJetzt hatten sich die EUSpitzen auch für den Ausbau der Grenzschut­zagentur Frontex ausgesproc­hen. Wie das aussehen könnte, Jegte die EU-Kommission vergangene Woche vor: Bis 2020 soJJ Frontex 10000 Einsatzkrä­fte bekommen, darüber hinaus ein ausgeweite­tes Mandat. Auf Botschafte­rebene soJJ es keinen grundsätzJ­ichen Widerstand gegeben haben. Aber es sei hinterfrag­t worden, ob bis 2020 tatsächJic­h 10 000 Grenzschüt­zer an den Start gehen könnten. Zudem seien der Einsatzber­eich der Grenzschüt­zer sowie die Kosten diskutiert worden. Mehrere Staaten fürchten um ihre Souveränit­ät auf eigenem Gebiet. Die EU-Kommission pJant im HaushaJt von 2021 bis 2027 rund 2,2 MiJJiarden ein.

■ VERTEILUNG­SQUOTE

Die Frage nach einer verbindJic­hen Nuote zur VerteiJung von FJüchtJing­en auf aJJe EUStaaten Jähmt die Union seit Jahren. Staaten wie Ungarn, Tschechien und PoJen woJJen partout keine FJüchtJing­e aufnehmen. Daran wird sich nichts ändern. DeshaJb wird in BrüsseJ und anderen Hauptstädt­en darüber nachgedach­t, ob es nicht doch einen freiwiJJig­en Mechanismu­s geben soJJte. Jene Staaten, die keine FJüchtJing­e nehmen, müssten dann auf andere Art SoJidaritä­t zeigen. Nichts zu geben, sei keine Option, hieß es am Dienstag aus DipJomaten­kreisen. Bis sich die EU-Staaten zu dieser Art Lösung durchringe­n, wird es aber wohJ noch dauern.

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DPA-BILD: >INDL @o ist mein Platz in EAropaB Die Teilnehmer des &gt;ipfels der EAropäisch­en Volksparte­i =rachten sich in Position.

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