Nordwest-Zeitung

SPD trägt nach Streit die größten Blessuren davon

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

FRAGE: Verfassung­ssc utzPräside­nt Maa en ec se t a s

taatsse retär ins nnen inisteriu und ird s de fact

ef rdert !ie ann an das den !ä ern n c er ären" FALTER: Ganz so abwegig ist das Ganze ja nicht. Bundesinne­nminister Seehofer woJJte Maaßen nie entJassen, stand aber unter poJitische­m Druck, ihn aus dem Amt zu entfernen. Er musste ihm dann eine adäquate Position anbieten. Das konnte nicht nur der AbteiJungs­Jeiter auf BesoJdungs­stufe B9 sein – das wäre eine Herabstufu­ng gegenüber dem Präsidente­n eines Bundesamte­s. AJso hat er ihm die Sache versüßt und eine Staatssekr­etärssteJJ­e B11 angeboten. FRAGE: #at sic P$-% efin &ndrea 'a es it der ()c trittsf rderung *ers+e u iert" FALTER: Ja, das zeigen die entsetzten innerparte­iJichen Reaktionen. Die SPD hat sich verzockt und etwas getan, was man eigentJich nie tun soJJte, wenn man in einer KoaJition ist. Sie steJJte ein UJtimatum – und zwar eines durch die Hintertür! Sie hätte das Scheitern der KoaJition riskiert, aber das woJJte NahJes eigentJich auch nicht. Sie musste daher zurückrude­rn, auch Seehofer etwas, nur AngeJa MerkeJ war es sicher egaJ, ob Maaßen nun AbteiJungs­Jeiter oder Staatssekr­etär wird. FRAGE: #at die ,anz erin -) rungssc äc e gezeigt" FALTER: Sie hat versucht, die Sache ohne vieJ BJutvergie­ßen hinter sich zu bringen. Dabei hätte sie eigentJich auch eine andere Option gehabt: Sie hätte dem Bundesinne­nministeri­um einfach die Zuständigk­eit für den Verfassung­sschutz entziehen und ihn ins KanzJeramt verJagern können. Dann wäre sie Maaßens Chefin gewesen und hätte ihn sofort entJassen können. MerkeJ hat sich aber anders entschiede­n. Das ist eine stiJJe Form der Führung. Sie ist doch die am wenigsten Beschädigt­e in der Sache, ganz sicher hat die SPD die größeren BJessuren davongetra­gen. FRAGE: !ird die , a iti n n c is .a resende a ten" FALTER: Das gJaube ich schon. Keiner der drei BeteiJigte­n hat ein Interesse, die KoaJition aufzukündi­gen. Jeder muss bei einer NeuwahJ fürchten, noch schJechter abzuschnei­den. Profitiere­n würden die AfD, die Grünen und eventueJJ die Linke. Dass Maaßen FehJer gemacht hat, ist dennoch unbestreit­bar. Dass ihn das mögJicherw­eise das Amt kosten musste, ist auch unbestreit­bar. Aber eine EntJassung im kJassische­n Sinne hätte das nicht unbedingt gerechtfer­tigt, deswegen ist es auch nicht geschehen.

Jürgen W. Falter ist Politikwis­senschaftl­er an der Universitä­t Mainz.

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DPA-BILD: STACHE

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