Nordwest-Zeitung

Hoffnungsv­olles #us Nordkore#

Machthaber Kim Jong Un k5ndigt Abr5stungs­schritte an

- VON DIRK GODDER UND ANDREAS LANDWEHR

Die Reaktionen sind noch verhalten: Trump findet die Ergebnisse „sehr spannend“, Russland spricht von „guten Nachrichte­n“.

PJÖNGJANG – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat konkrete Abrüstungs­schritte angekündig­t. Auf einem Gipfel mit Südkoreas Präsident Moon Jae In in Pjöngjang bot Kim am Mittwoch überrasche­nd die Demontage seines wichtigste­n Atomkomple­xes an. Er fordert dafür aber Entgegenko­mmen der USA. Auch will er eine große Raketenanl­age weiter abbauen und Inspekteur­e ins Land lassen. USPräsiden­t Donald Trump begrüßte die Gipfelerge­bnisse als „sehr spannend“.

Ob die festgefahr­enen Verhandlun­gen der USA mit Nordkorea über die atomare Abrüstung des stalinisti­schen Staates wieder aufgenomme­n werden, sagte Trump zunächst aber nicht. Den Prozess wiederzube­leben, ist eines der wichtigste­n Ziele von Präsident Moon, der am zweiten Gipfeltag mit Kim eine „Erklärung von Pjöngjang“unterzeich­nete.

Die Streitkräf­te beider Seiten vereinbart­en vertrauens­bildende Maßnahmen nahe der schwer militarisi­erten Grenze, um Zwischenfä­lle zu

vermeiden. Dafür unterzeich­neten die Verteidigu­ngsministe­r eine Vereinbaru­ng. Nahe der Demarkatio­nslinie werden Flugverbot­szonen eingericht­et und ab 1. November auch auf den jeweiligen Nachbarn abzielende Militärübu­ngen eingestell­t. In einer Pufferzone im Gelben Meer werden Schießübun­gen und Marinemanö­ver ausgesetzt.

Südkoreas Präsident berichtete,Kimhabeang­eboten, seine größte Atomanlage Yongbyon zu schließen, wenn ihm die USA mit „entspreche­nden Maßnahmen“entgegenkä­men. In dem Komplex stehen ein Atomreakto­r und eine Wiederaufb­ereitungsa­nlage, die atomwaffen­fähiges Plutonium erzeugen

können. Es gibt auch eine Anlage zur Anreicheru­ng von Uran, das ebenfalls zum Atomwaffen­bau verwendet werden kann. Als konkrete Maßnahme will Nordkorea nach Angaben des südkoreani­schen Präsidente­n ferner die Testanlage für Raketenant­riebe in Sohae an der Westküste und die dortige Startrampe unter Aufsicht internatio­naler Inspekteur­e abbauen.

Trump bewertete die Ergebnisse positiv. Nordkoreas Führung habe den dauerhafte­n Rückbau der Raketentes­tund Startanlag­e im Beisein internatio­naler Inspekteur­e zugesagt, schrieb Trump auf Twitter. In der Zwischenze­it werde es keine Raketen- oder Atomtests geben.

Jetzt muss geklärt werden,

was Kim im Gegenzug erwartet. Beobachter gehen davon aus, dass Nordkoreas Führer eine Lockerung oder Aufhebung der Sanktionen sowie Sicherheit­sgarantien von den USA fordert.

Der Korea-Gipfel ist aus Sicht des deutschen Experten Hartmut Koschyk ein „substanzie­ller Zwischensc­hritt“in Richtung atomare Abrüstung. „Das Ergebnis bietet eine gute Grundlage für die Wiederbele­bung der festgefahr­enen Verhandlun­gen zwischen den USA und Nordkorea“, sagte der Co-Vorsitzend­e des Deutsch-Koreanisch­en Forums. Russland begrüßte die Annäherung von Nord- und Südkorea. „Das sind gute Nachrichte­n“, sagte Kremlsprec­her Dmitri Peskow.

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BILD: DPA HaFd iF HaFd (voF liFks)Lee JeoFg-mi (VorsitzeFd­e der Gerechtigk­eitspartei voF Südkorea), Lee Hae-chaF (VorsitzeFd­er der Demokratis­cheF Partei des MiteiFaFde­rs voF Südkorea), MooF Jae IF (PräsideFt voF Süd- korea), Kim JoFg UF (Machthaber voF Nordkorea), ChuFg DoFg-youFg (VorsitzeFd­er der Partei für Demokratie uFd FriedeF voF Südkorea) uFd Park WoF-sooF (Bürgermeis­ter voF Seoul)

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