Jeden Morgen im Stress
Betrifft: „Forscher warnen vor ewiger Sommerzeit – Zeitumstellung: Diese dramatischen Folgen k nnte eine dauerhafte Einführung haben“, Panorama, 13. September
(...) Es ist nicht die Sonne allein, die uns morgens aufwachen lässt, denn manchmal ist sie von Wolken verdeckt. Die Sonne dreht, bildlich gesprochen, nur den „Autoschlüssel“unseres Lebensmotors bis zum Anschlag im Zündschloss. Der gewisse „Kick“, der unseren „Motor“anspringen lässt, ist die besondere Qualität des Lichtes.
Dieser auslösende „Aufwach-Kick“kann bei den genetisch programmierten Tagund Nachtmenschen bis zu drei Stunden variieren. Auch das Melatonin, das als „Schlafhormon“bezeichnet wird, weil es die Ausschüttung des Adrenalins drosselt, richtet sich nicht nach der Uhrzeit, sondern nach dem natürlichen Tag-Nachtrhythmus.
Unter den Folgen der seit Jahrzehnten, mit kurzen Unterbrechungen, eingeführten künstlichen Sommerzeit, bei der die Uhr um eine Stunde vorgestellt wird, leiden besonders die „Nachtmenschen“, die gegenüber den „Tagmenschen“morgens später wach werden und durch die Zeitvorstellung noch eine Stunde früher aufstehen müssen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Dadurch entsteht jeden Morgen eine eRtreme Stresssituation.
Um diese einigermaßen kompensieren zu können, wird bei diesen Menschen unter anderem mehr Cortisol, Adrenalin und Glukose ins Blut ausgeschüttet.
Diese dadurch erhöhten Blutwerte spiegeln sich auch im Laborbild wider. Obwohl diese Menschen nicht, beziehungsweise noch nicht, krank sind, müssen sie eventuell bereits mit Medikamenten behandelt werden, was ohne die künstliche Sommerzeit vermieden werden kann.
Klaus-D. Schulze
Bad Zwischenahn
Als weiteres Argument sollte man anführen, dass die sogenannte Winterzeit seit Jahrhunderten die Normalzeit war, vielleicht seit Beginn des Menschwerdens (allerdings ohne Blick auf eine Uhr).Der Mensch hat seinen Rhythmus diesen Tageszeiten angepasst und er ist vielleicht zum Teil in seinen Genen gespeichert, wie man es in der Tierwelt bei einigen unerklärlichen Phänomenen annimmt.
Wolfgang Schindler
Metjendorf