RÜCKBESINN N
Erzeugnisse aus der Region erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn die Deutschen interessieren sich zunehmend dafür, woher ihr Obst, Gemüse und Fleisch kommt.
Die Gründe dafür sind vielfältig. „Verbraucher bekommen mittlerweile mit, dass sie sich auf Verpackung, Beschreibung und auch Etikettenangaben nur bedingt verlassen können, wenn sie wissen möchten, woher ihr Essen stammt“, sagt Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland. Der Verein setzt sich dafür ein, dass Lebensmittel wieder wertgeschätzt und auf eine Art erzeugt werden, die Mensch, Tier und Umwelt nicht schadet und auch in Zukunft tragfähig ist. Beim Lebensmittelkauf gehe es vor allem um die Beziehung zwischen Erzeuger und Verbraucher, die idealerweise auf Vertrauen, Kenntnis und Transparenz fußt. „Wenn wir klein- und mittelständische Betriebe, die ökologisch wirtschaften, mit unseren Einkäufen unterstützen, können wir nicht nur in unmittelbaren Kontakt mit den Menschen treten, die uns täglich mit Nahrung versorgen, sondern wir fördern eine Landwirtschaft, die auf die jeweiligen Begebenheiten ihrer Region angepasst produziert und in Zukunft Bestand hat. Das spart Transportwege und schont das Klima“, betont die Slow-Food-Vorsitzende. Doch echte Regionalität muss man ihr zufolge meist außerhalb konventioneller Supermärkte suchen. Viele Ketten werben zwar mit regionalen Produkten, die dementsprechend gekennzeichnet sind. „Doch diese Siegel sind weder geschützt noch geografisch einheitlich definiert“, so Hudson.
Mahlzeiten sind mehr als eine Nahrungsaufnahme
Der Landfrauenverband Weser Ems hat sich die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft auf die Fahnen geschrieben. „Wir leben seit jeher den Verbraucher-ErzeugerDialog und werden von der Überzeugung geleitet, dass viele Formen der Landwirtschaft gleichberechtigt nebeneinander existieren können – vom spezialisierten Großbetrieb bis zum kleinen Bauernhof mit mehreren Standbeinen, vom Betrieb mit konventioneller Tierhaltung bis zum Unternehmen mit Ökolandbau“, sagt die Verbandsvorsitzende Ina Janhsen. Die Landfrauen setzen sich unter anderem für die Verbesserung der sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Situation sowie für eine chancengerechte Lebensbedingung der auf dem Land lebenden Frauen ein. „Ernährung ist uns schon immer ein ganz besonderes Anliegen gewesen. Deshalb steht auch eine diesbezügliche Verbraucherbildung sowie -aufklärung auf unserer Agenda“, betont Janhsen.
Immer weniger Menschen hätten einen direkten Bezug zur Landwirtschaft – eine Herausforderung für den bäuerlichen Berufsstand. „Nur im Dialog kann Vertrauen und Akzeptanz entstehen und damit die landwirtschaftliche Produktion in der Mitte der Gesellschaft verankert bleiben“, findet Janhsen. Die Landfrauen und besonders die Bäuerinnen unter ihnen übernehmen bei dieser Aufgabe Verantwortung. Landfrauenpower erleben kann man beispielsweise auf dem Landfrauentag am 23. Oktober beim Landfrauentag in den WeserEms-Hallen in Oldenburg weiter.
Katharina Resmer www.kalieber.de