Nordwest-Zeitung

Tausende Autofahrer erwischt

Allein in Niedersach­sen 280 Anzeigen wegen Handy am Steuer

- VON SONJA WURTSCHEID UND STEFANIE DOSCH

Aer Griff zum Handy ist für viele Menschen auch am Steuer oder auf dem Fahrrad völlig normal. Wie gefährlich das ist – darauf hat die Polizei aufmerksam gemacht.

OLDENBURG/HANNOVER/BERLIN – Bei einem bundesweit­en Aktionstag sind am Donnerstag allein in Niedersach­sen Hunderte Autofahrer mit Handy am Steuer erwischt worden. Innerhalb der ersten fünf Stunden wurden 280 Anzeigen gegen Auto- und Fahrradfah­rer erstellt. Bei jeder achten Kontrolle sei ein Verstoß gegen die Handyvorsc­hrift festgestel­lt worden. „Von der Ablenkung am Steuer geht eine enorme Gefahr aus. Wer während der Fahrt aufs Handy schaut, fährt praktisch blind“, sagte Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD).

Im Bereich der Polizeidir­ektion Oldenburg wurden bis zum Mittag bereits mehr als 400 Fahrzeuge, sowohl Pkw, Lkw als auch Radfahrer, kontrollie­rt. In 85 Fällen konnten Verstöße festgestel­lt werden, unter anderem nutzten 67 Personen im Straßenver­kehr ihr Mobiltelef­on, hieß es.

Deutschlan­dweit erwischten die Beamten allein in den

Weltraumre­porter Flux vom NWZ-Kinderclub

erklärt Euch das Thema Das Handy kann die Menschen ablenken. Schreiben sie zum Beispiel Nachrichte­n während der Fahrt, dann schauen sie immer wieder für kurze Zeit nicht auf die Straße. Sie blicken auf den Bildschirm, um zu sehen, was sie tippen. Damit bringen sie sich und andere in große Gefahr. Schwere Unfälle können

ersten sechs Stunden bei der Kontrolle von mehr als 51 000 Lastwagen-, Auto- und Radfahrern fast 3100 Handysünde­r am Steuer oder Lenker.

Neben Kontrollen und dem Verhängen von Bußgeldern setzte die Polizei am Donnerstag auch auf Prävention. Mehr als 9400 Menschen wurden bis zum Mittag von den Infoaktion­en erreicht. In der Stadt Oldenburg informiert­e die Polizei gemeinsam mit der Verkehrswa­cht auf dem Schloßplat­z. Dort sowie wie in Göttingen konnten sich die Menschen unter anderem auf einem Parcours von der Gefahr Handy überzeugen. Aufgabe war es, mit einem Kettcar passieren. Experten vom Autoclub ADAC sagen zum Beispiel: Wer mit 50 Stundenkil­ometern in der Stadt unterwegs ist und nur zwei Sekunden nicht auf die Straße schaut, der legt fast 28 Meter im Blindflug zurück. In dieser Zeit sehen die Menschen nicht, was vor und hinter ihnen passiert.

die Strecke zu fahren, Schilder zu lesen und das Gelesene in ein Handy zu tippen. Jeder Vierte sei durchgefal­len, bilanziert­e ein Sprecher.

„Um sicher am Straßenver­kehr teilnehmen zu können, brauchen wir unsere gesamte Aufmerksam­keit. Fakt ist: Ablenkung führt zu schweren, zum Teil auch tödlichen Unfällen. Mit dem Blick auf das Handy gefährdet man nicht nur sich, sondern auch viele andere Menschen“, mahnte der Polizeiprä­sident der Polizeidir­ektion Oldenburg, Johann Kühme. „Aus meiner Erfahrung ist das Handy der Killer Nummer eins“, erklärte auch ein Sprecher der Polizei Göttingen. Oft genug gebe es bei Unfällen weder Bremsnoch Schleuders­puren – dafür liege aber ein Handy im Fußraum des Autos. Bernhard Witthaut, Polizeiprä­sident in Osnabrück, machte ebenfalls auf das Handy-Problem aufmerksam: „Ich habe den Eindruck, die Teilnahme am Straßenver­kehr wird zunehmend zur Nebensache“, sagte er.

Wie oft Handy, Navi und Co. zu Unfällen führen, wird in Deutschlan­d derzeit statistisc­h nicht erfasst, sagte Verkehrsex­perte Heinz Albert Stumpen von der Hochschule der Polizei in Münster. Niedersach­sen lässt das in einer einjährige­n Studie gerade untersuche­n.

Dass Handy-Nutzung am Steuer gefährlich ist, zeigen auch Plakate an den Autobahnen. Auf einem sind zwei junge Frauen zu sehen. Die rechte trägt roten Lippenstif­t, die andere macht einen Kussmund. Sie könnten gerade auf dem Weg zu einer Party gewesen sein. Aber sie sind tot – Unfall. Auf dem Plakat prangt in fetter Schrift: „tipp tipp tot“.

Mit dem Handy am Steuer erwischt zu werden kostet 100 Euro und gibt einen Punkt in Flensburg. Fahrradfah­rer mit Handy in der Hand zahlen 55 Euro. Kopfhörer sind zwar nicht verboten, aber das Gehör darf beim Musikhören nicht beeinträch­tigt werden. inLker OTTO WAALKES (70) und viele weitere Kreative werden am Tag der Deutschen Einheit im Schloss Bellevue mit dem Verdiensto­rden der Bundesrepu­blik Deutschlan­d ausgezeich­net. Die 13 Frauen und 16 Männer hätten sich etwa durch außerorden­tliche künstleris­che Leistungen oder ihr kulturpoli­tisches Engagement verdient gemacht, teilte das Bundespräs­idialamt mit. Auftritt im Musikvideo: Alexander Gerst

Zum Weltkinder­tag haben die Musiker SIDO (37) und ANDREAS BOURANI (34) ein neues Video zu ihrem Nummer-eins-Hit „Astronaut“aufgenomme­n – gemeinsam mit dem Astronaute­n ALEXANDER GERST (42), der derzeit auf der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS ist. Das für das UN-Kinderhilf­swerk Unicef produziert­e Video soll zum Schutz des Planeten für die Zukunft der Kinder aufrufen. Feiert Kamera-Jubiläum: Jan Fedder

JAN FEDDER (63) hat ein halbes Jahrhunder­t als Schauspiel­er hinter sich. „Früher wollte ich nur 50 Jahre alt werden, jetzt mache ich den Beruf schon seit 50 Jahren“, sagte der Hamburger, der zwischenze­itlich an Krebs erkrankt war. „Das ist eine Sensation, dass der liebe Gott mich so lange hat durchhalte­n lassen.“Fedder stand bereits im Alter von 13 Jahren zum ersten Mal vor der Kamera.

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DPA-BILD: ZINKEN Ein Polizist steht mit Informatio­nsmaterial für die Verkehrste­ilnehmer an einer Kreuzung in Berlin.
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DPA-BILD: CHARISIUS Ausgezeich­neter Otto Waalkes Komiker:
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